Leben im Abrisshaus
Die Mieter der Radetzkystraße 24-26

- Das Haus am Donaukanal ist in desaströsem Zustand.
- hochgeladen von Yvonne Brandstetter
Die Situation in der Radetzkystraße ist wie eh und je. Das Abrisshaus gleicht einer Ruine.
LANDSTRASSE. Die kalten Tage sind da, Regen und Schnee sind unser täglicher Begleiter. Gut, wenn man sich dann in die gemütliche Wohnung zurückziehen kann. Für viele Mieter im Haus Radetzkystraße 24-26 ist das nur ein schöner Traum. Denn sie leben bereits seit Juli in einem Abbruchhaus.
Um die mit 1. Juli eintretende Baunovelle zu umgehen, wurden in ganz Wien mit Ende Juni noch Häuser abgerissen. So auch in der Radetzkystraße am Donaukanal. Doch fertig wurde man damit nicht – mit der Novelle kam der Baustopp. Und schlussendlich eine Anzeige der Baupolizei (MA 37), aufgrund der desaströsen Zustände, unter anderem der Feuchtigkeit.
"Die Lage ist schlecht"
Ein Lokalaugenschein der bz zeigt: Das Haus hat auch heute noch kein Dach, lediglich ein Provisorium als Abdeckung. Zahlreiche Fenster sind bereits herausgerissen, überall liegt Bauschutt und Müll. Dennoch leben ca. ein Dutzend Mieter nach wie vor im Gebäude. "Die Lage ist weiterhin schlecht. Durch das Fehlen des Daches haben viele Mieter Probleme mit der Feuchtigkeit", sagt ein Anrainer. "Wie das im Winter wird, ist die Frage."
Genau darum geht es: Mit dem Wintereinbruch dürfte sich die Situation für die Mieter noch verschlimmern. Mit Rat und Tat zur Seite steht ihnen dabei die Mieterhilfe. "Wir konnten die Mieter zu einem gemeinsamen Vorgehen bei Gericht gewinnen, sie haben mit unserer Hilfe eine einstweilige Verfügung erwirkt", erzählt Teamleiter Ronald Schlesinger. "Damit wurde dem Hauseigentümer aufgetragen, die oberste Ebene und die Fensteröffnungen auch bei Starkregen wasserdicht zu machen."
Verfahren sind im Laufen
Laut Hauseigentümer wurde das bereits erledigt. "Die Fenster wurden mit Holztafeln als Schutz gegen Regen und Kälte abgedichtet, alles wurde winterfest gemacht", heißt es von der GT14 GmbH. Die Mieterhilfe unterstützt die Anrainer weiterhin und organsiert etwa Mieterversammlungen. Doch wie geht es mit der Anzeige der Baupolizei weiter? Bei der MA 64, die Magistratsabteilung für Rechtliche Bau-, Energie-, Eisenbahn- und Luftfahrtangelegenheiten, gibt man noch keine exakte Auskunft. "Zwei Strafverfahren sind noch im Laufen, wir sind dran und behandeln das Thema vorrangig", heißt es lediglich von Leiterin Christina Pass-Dolezal. Auch der Bezirk weiß noch von keiner Entscheidung. Gerhard Cech, Leiter der MA 37 (Baupolizei), versichert, dass Vorkehrungen getroffen wurden: "Es wurde ein Abfluss geschaffen, eine Art schiefe Ebene. Das muss für den Winter ausreichen, auch wenn es keine endgültige Lösung ist."


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