Ein neuer Stein der Erinnerung für jüdische NS-Opfer in Währing
Schlendert man aufmerksam durch die Straßen und Gassen Wiens, so fallen einem vielleicht die quadratischen Messingplatten auf, die mancherorts in den Gehsteigen verankert sind. Diese 20 mal 20 Zentimeter großen Tafeln werden vom Verein „Steine der Erinnerung“ seit 2005 installiert. In Währing gibt es neun solcher Platten, nun ist eine weitere dazugekommen.
WÄHRING. Sie sind vor ehemaligen Wohnhäusern der jüdischen Bevölkerung Wiens zu Zeiten des NS-Regimes zu finden. Die damaligen Bewohner wurden von den Nazis delogiert, verschleppt und in den KZs ermordet. „Viele Opfer des Holocausts haben kein Grab. Daher fungieren die Gedenktafeln für viele Hinterbliebene als symbolische Grabsteine,“ so Matthias Beier vom Verein „Steine der Erinnerung“.
In der Cottagegasse 39 wurde am 15. Juni eine neue Gedenktafel eröffnet, die an Erna und Georg Duschinsky erinnert. Sie wurden in den Jahren 1941 und 1942 von den Nazis deportiert und ermordet. Initiiert wurde die Gedenksteinlegung von Erna und Georg Duschinkys Schwiegertochter Petra Dorman und ihrer Enkelin Lara Kotecha.
Es gibt jedoch auch Opfer des Holocausts aus deren Familien niemand überlebt hat. Um jene Menschen und ihre Geschichten vor dem Vergessen zu bewahren sucht der Verein „Steine der Erinnerung“ Paten. Für 150 Euro ist es möglich eine Patenschaft für einen Gedenkstein zu übernehmen. Eine vollständige Dokumentation sowie weiter Informationen zum Projekt sind auf der Website www.steinedererinnerung.net einsehbar.
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