2023 wird alles neu
Kunst Haus Wien nimmt die Zukunft in Angriff
2023 wird im Hundertwasser Museum einiges neu. Das Kunst Haus Wien soll zudem heuer zukunftsfit gemacht werden - wie das gelingen soll, wurde am Donnerstag bekannt gegeben.
WIEN/LANDSTRASSE. Das Kunst Haus Wien startet einen umfassenden Modernisierungsprozess: Das Programm widmet sich künftig noch stärker dem Thema des Verhältnisses von Mensch und Natur sowie der Klimafrage und legt damit den Fokus auf Ökologie-Themen.
Geothermische Sanierung ab Juni
Im Sommer wird das Haus einer dringend notwendigen geothermischen Sanierung unterzogen, um das Museum fit für die Zukunft zu machen. "Durch die Sanierung wollen wir die Bedeutung des Hauses für die Stadt in Zukunft sichern und das Wirken Hundertwassers als Umwelt- und Kreislaufpionier international noch stärker bekannt machen“, so Peter Hanke, Stadtrat für Finanzen und Wirtschaft (SPÖ).
Im Kunst Haus soll ein zukunftsorientiertes Energiekonzept umgesetzt werden, das dem Nachhaltigkeitsanspruch eines grünen Museums entspricht. Geplant ist die Installation einer alternativen Wärme- und Kälteversorgung mittels Geothermie. Das Projekt wird ab Sommer 2023 gemeinsam mit der Wien Holding und dem Immobilieneigentümer, der "Kunsthaus Wien Liegenschaftsverwertungs & -verwaltungs GmbH", umgesetzt.
Museum tritt vor die Tür
Während der Umbauphase bleibt das Kunst Haus Wien mit dem Outreach-Projekt „CLOSE(D)“ im öffentlichen Raum präsent. Dreizehn Künstlerinnen und Künstler bespielen öffentliche Orte rund ums Museum mit Interventionen, Performances, Audio- und Videoinstallationen, Grätzl-Walks, Diskursformaten, Workshops und einem Community-Center.
Das Outreach-Projekt versammelt vielfältige ökologische Perspektiven auf Gegenwart und Zukunft und leitet eine zeitgenössische Auseinandersetzung mit Um-Welten ein, die in der Ausrichtung der Wiener Klima Biennale im Jahr 2024 mündet.
Dauerausstellung wird erneuert
Ein weiteres Herzensprojekt wird 2023 in Angriff genommen: die erste Neuaufstellung der weltweit größten Werksammlung von Friedensreich Hundertwasser seit der Eröffnung des Museums 1991.
Das neue Ausstellungskonzept wird von Kurator Andreas J. Hirsch in enger Abstimmung mit dem Kunst Haus und der Hundertwasser Privatstiftung erarbeitet. Es wird parallel zur Gebäudemodernisierung umgesetzt und den Besucherinnen und Besuchern neue und vertiefte Einblicke in die Welt des Universalkünstlers ermöglichen.
"Wir haben uns für das Kunst Haus Wien im Jahr 2023 viel vorgenommen. Und doch ist es wenig gemessen an dem brennenden Thema, dem alle Aktivitäten des Hauses in Zukunft noch stärker gewidmet sein sollen: der Auseinandersetzung mit der Klimakrise und ihren Folgen“, so Gerlinde Riedl, Direktorin des Kunst Haus Wien.
Programm und erste Klima Biennale
Das Programm des Kunst Haus soll sich künftig noch stärker dem vielschichtigen Verhältnis Mensch-Natur widmen: Ausgehend von den künstlerischen und ökologischen Visionen des Museumsgründers Friedensreich Hundertwasser werden aktuelle Fragen zu Klimakrise, Biodiversität und Zukunft verhandelt – in Ausstellungen oder partizipativen Vermittlungsformaten oder Outreach Programmen.
2024 soll zudem die erste Wiener Klima Biennale von April bis Juli stattfinden. Sie wird von der Stadt Wien geplant und vom Kunst Haus umgesetzt. Die Biennale-Leitung Sithara Pathirana und Claudius Schulze startete Anfang Jänner mit dem Vorbereitungsprozess. Mit Ausstellungen, Kooperationen mit Wissenschaft und Wirtschaft und einem Festivalprogramm in der ganzen Stadt soll die Wiener Klima Biennale als internationale Kunstplattform etabliert werden.
„Fragen der Nachhaltigkeit und Ökologie ins Zentrum zu stellen und damit auf die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft zu reagieren, ist eine Neupositionierung des Kunst Haus Wien, die ich begrüße. Erweitert wird dieser Fokus von der neu begründeten Klima Biennale Wien: vom Museum aus in die ganze Stadt ausstrahlend, bietet sie drängenden Zukunftsfragen und den damit verbundenen Appellen aus der Gesellschaft ein sichtbares Forum, was mir sehr wichtig ist“, so Veronica Kaup-Hasler, Stadträtin für Kultur und Wissenschaft (SPÖ).
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