Undercover als Lockvogel
Neuer Krimi aus der Landstraße
Die Landstraßerin Theresa Prammer schrieb einen spannenden und zugleich gesellschaftskritischen Krimi.
WIEN/LANDSTRASSE. Die Autorin, Schauspielerin und Regisseurin Theresa Prammer präsentiert ihr neues Buch "Lockvogel". Darin lässt sie die Leser in die Wiener Filmbranche eintauchen und stellt sie vor Fragen, die uns auch im realen Leben beschäftigen.
Geschichten schreibt Prammer, seit sie lesen kann. "Als Kind habe ich Bücher verschlungen, einer meiner Lieblingsorte war die Bücherei. Meine beiden Lieblingsautoren damals waren Christine Nöstlinger und Edgar Allan Poe, den ich aber immer nur heimlich lesen konnte", erzählt sie. Zunächst folgte der Schritt in die Schauspielszene: Theaterengagements, Regiearbeiten, sogar ein eigenes Sommertheater, die Komödienspiele Neulengbach, hielten Prammer auf Trab.
Die Sehnsucht, zu schreiben blieb und dank einer guten Freundin begann Prammer sich ihrer Leidenschaft verstärkt zu widmen. Mittlerweile blickt sie auf sechs veröffentlichte Bücher, „Wiener Totenlieder“ wurde sogar mit dem Leo-Perutz-Krimipreis der Stadt Wien ausgezeichnet.
#MeToo in Wien
In ihrem neuen Buch „Lockvogel“ geht es um eine Schauspielschülerin in Geldnot, die undercover bei Ermittlungen gegen einen Starregisseur, der sich einer Schauspielerin gegenüber nicht korrekt verhalten haben soll, hilft. Für den Stoff der Geschichte profitierte Prammer von ihren Erfahrungen in der Schauspielszene. Die #MeToo-Debatte hat sie aufgegriffen, um auf Missstände in der Gesellschaft aufmerksam zu machen. "Zum Glück war ich selbst nie in einer wirklich ‚brenzligen‘ Situation, aus der ich nicht selbst wieder rausgekommen bin. Von ehemaligen Schauspielkolleginnen weiß ich, dass es auch andere Geschichten gibt", so Prammer.
Das Buch begleitete sie sozusagen durch die Corona-Zeit und verminderte soziale Kontakte führten zunächst dazu, dass die Handlung viel düsterer war. "Das habe ich dann sehr schnell geändert, ich wollte von zwei Menschen erzählen, die ich selbst gerne in meinem Leben hätte. Mit dem Detektiv Edgar Brehm und der Schauspielschülerin Toni habe ich mir quasi zwei Freunde herbeigeschrieben“, so dieAutorin.
Wie so vielen geht ihr durch die Pandemie einiges ab, unterkriegen lässt sich Prammer aber nicht. An einem siebenten Roman schreibt sie gerade und die Vorbereitungen der Komödienspiele Neulengbach für den Sommer laufen. Spaziergänge durch den 3. Bezirk nutzt sie zwischendurch, um auch mal abschalten zu können. "Ich schätze hier besonders die Mischung zwischen Lebendigkeit und Ruhe. Meine Lieblingsplätze sind der Rochusmarkt, der Sünnhof und der Arenbergpark", so Prammer.
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