Neue Studie zeigt
Potenzial für über 1.000 zusätzliche Bäume im 3. Bezirk
Die Ergebnisse der Baumstudie sind da. Sie zeigen, dass es in der Landstraße viel Potenzial für mehr Grün gibt.
WIEN/LANDSTRASSE. Es war das erste Mal, dass eine derartige Studie in Wien beauftragt wurde. Im 3. Bezirk wollte man nämlich wissen, wo man mit dem vorhandenen Budget möglichst viele Bäume pflanzen kann. Die Ergebnisse sind nun da und bieten die Grundlage für weitere Überlegungen."Jetzt können wir uns im Gesamten überlegen, wo neuen Bäume im Bezirk Sinn machen und müssen dafür nicht mehr vereinzelt Anträge einbringen", zeigt sich Susanne Nückel, grüne Bezirksvorsteher-Stellvertreterin erfreut.
Auslöser für die Studie war ein Antrag der Grünen 2018 sowie ein Antrag der SPÖ 2021. Durchgeführt hat die Studie das Büro "Land.In.Sicht". Dabei wurde untersucht, wo potenzielle neue Bäume mit und ohne Schutzmaßnahmen für Einbauten möglich sind. Bäume mit Begleitmaßnahmen kosten mehr. Wieviel genau ist je nach Situation individuell einzuschätzen, aber Beträge im fünfstelligen Bereich sind möglich. Das Untersuchungsgebiet der Studie erstreckte sich bis zur Schlachthausgasse, das Gebiet St. Marx bis zur Grenze Simmering ist also nicht berücksichtigt. 22.100 Euro hat der Landstraßer Finanzausschuss im März für die Analyse genehmigt.
Potenzial von über 1000 neue Bäume
Folgende Baumbilanz ergibt sich aufgrund der Analyse: 3.766 Bäume gibt es derzeit in der Landstraße. Potenzial für Baumpflanzungen ohne Schutzmaßnahmen bestehen bei ca. 400 Standorten und 900 Bäume wären mit Wurzelpaneelen möglich. Es besteht also ein Potenzial von über 1.000 neu zu pflanzenden Bäumen im dicht verbauten Bereich des 3. Bezirks.
Der Heumarkt, die Landstraßer Hauptstraße, die Bayerngasse, der Sebastianplatz oder die Juchgasse sind nur einige der Standorte, wo günstige Bäume möglich wären. Auch in der Aspangstraße zeigt die Analyse Potenzial. Erst vor Kurzem regte sich seitens der Anrainer dort Kritik wegen der fehlenden Gestaltung des Grätzels. Die Grünen orten hier Versäumnisse und fordern nun einmal mehr Bäume und darüber hinaus eine Aufwertung des Gebiets. "Man hätte auch die kürzliche Sanierung der Juchgasse für Baumpflanzungen nutzen können. Schade, dass das nicht passiert ist", kritisiert Nückel.
Bilanz für das Fasanviertel
Gerade für das als Hitzehotspot geplagte Fasanviertel zeigt die Studie, dass nur Bäume mit Schutzmaßnahmen möglich sind. Trotzdem möchte Bezirksvorsteher Erich Hohenberger (SPÖ) nach den aktuellen Arbeiten in der Hohlweggasse einen weiteren Straßenzug mit Baumpflanzungen versehen. Vom Gürtel bis zur Mohsgasse werden aktuell bis Mitte November Baumscheiben, Grünflächen und Gehsteigvorziehungen errichtet.
Die Baumstudie liegt aktuell im Umweltausschuss, wo demnächst unter Teilnahme aller Parteien über eine Priorisierung der Baumstandorte gesprochen werden soll. Zehn Standorte aus der Studie wurden seitens des Bezirksvorstehers aber bereits zur Prüfung beauftragt. Davon dürften acht realisierbar sein und Hohenberger hofft, noch einige im heurigen Herbst umsetzen zu können. Wo genau, will man aber erst verraten, wenn es fix ist.
Grüne fordern "mehr als nur Bäume"
"Wir finden bei einzelnen Bäumen kann es aber nicht bleiben, damit sind die Probleme nicht gelöst. Wir wünschen uns, dass man bei den Standorten, die ausgewählt werden, auch weitere Maßnahmen wie Verkehrsberuhigung trifft", erklärt Nückel. Auch die Baumstudie geht auf diesen Aspekt ein: Man weist darin auf mögliche alternative Begrünungsvarianten in weiten Bereichen des Projektgebietes hin. Dies wird exemplarisch anhand von Schulstandorten gezeigt, wie in der VS Reisnerstraße oder der AHS Hagenmüllergasse. Damit würden weitere positive Effekte im Straßenraum erzielt werden, wie eine Erhöhung der Verkehrssicherheit, Lärmminderung oder eine Aufwertung des Stadtbilds.
Einen solchen Vorschlag gab es auf politischer Ebene bereits. Im September brachten die Grünen einen Antrag für klimafitte und autofreie Schulvorplätze ein. Der Antrag wurde mehrheitlich dem Umweltausschuss zugewiesen. Für konkrete Vorschläge sei man jederzeit offen, heißt es dazu aus dem Büro des Bezirksvorstehers.
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