Wanderweg durch Wien: Auf den Spuren des Protests

- Mittels QR-Code kann man an 17 Stationen Wiener Protestgeschichte anhand von Audio- und Videodateien erfahren - tolle historische Aufnahmen inklusive!
- hochgeladen von Theresa Aigner
Vom Parlament bis zur Arena: Mit dem ersten "Wiener Protestwanderweg" Geschichte einmal anders erfahren.
WIEN. Wenn morgen die große Demo gegen die ÖVP-FPÖ-Regierung stattfindet, freut das nicht alle. Seien es Autofahrer, die sich über Verkehrsbehinderungen beschweren oder Unternehmer, die Geschäftseinbußen befürchten. Dass man das Recht auf Demonstrationsfreiheit aber nicht leichtfertig in Frage stellen sollte, das erfährt man am ersten Wiener Protestwanderweg. Denn viele Menschen haben zu unterschiedlichen Zeiten für ihre unterschiedlichen Anliegen gekämpft. Mit den verschiedensten Mitteln.
Etwa im Jahr 1996, als Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer die Buslinie 13A blockiert haben, um für barrierefreie "Öffis" zu kämpfen. Mit Erfolg - ohne diese Aktionen gäbe es möglicherweise bis heute keine Rampe, um die Busse wirklich allen zugänglich zu machen. Wiener Geschichte(n) wie diese, kann man an 17 Stationen des Wiener Protestwanderwegs erfahren. Denn Begriffen wie Demokratie, Protest, Widerstand, Solidarität mit Leben und vor allem mit Geschichte zu befüllen, ist ein Ziel des Projekts. Vom Parlamentsgebäude, das untrennbar mit dem Kampf um das allgemeine Wahlrecht verbunden ist, über den von Anrainern selbstverwalteten Park "Planquadrat" auf der Wieden, bis hinaus zur Arena - einst aus der Besetzung des ehemaligen Schlachthofs entstanden und heute eine der bedeutendsten Kulturstätten Wiens - kann man auf den Spuren der Wiener Protestgeschichte wandern. Und dabei allerhand erfahren.
Das Zentrum "polis" (Politik Lernen in der Schule) und Schriftsteller Martin Auer haben dafür Unmengen an Informationen zusammengetragen und in Form eines Folders, sowie Audio- und Videoaufnahmen, die am jeweiligen Ort des Geschehens mittels QR-Code geöffnet werden können, allen Interessierten zugänglich gemacht. Verbunden mit Denkaufgaben und grundsätzlichen Fragen des demokratischen Zusammenlebens, bleibt der pädagogische Anspruch nicht verborgen. Klar, richtet sich das Angebot doch in erster Linie an Schüler - aber auch allen anderen, die sich für ihre Stadt interessieren, sei dieser Stadtwanderweg ans Herz gelegt. Denn das Thema ist nach wie vor - oder gerade wieder - von großer Aktualität.
Demos gestern und heute
Denn während eben Wirtschaftstreibende regelmäßig eine Einschränkung des Demonstrationsrechts - etwa auf der Ringstraße - fordern, zeigt der Protestwanderweg, warum diese Forderung nicht ohne den Kontext ihrer Geschichte bewertet werden sollte. Denn nicht nur die Herrschenden - vom Kaiser bis hin zum Einzug der Nationalsozialisten - nutzten die Prunkstraße, um ihrer Macht Ausdruck zu verleihen. Auch die Bürgerinnen und Bürger marschierten über die Ringstraße, um ihre Forderungen durchzusetzen. Etwa zur Erkämpfung des Frauenwahlrechts, das heuer sein 100-jähriges Jubiläum feiert.
Die Broschüre gibt's hier gratis zum Download.
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