Küchenmusik
Es ist schwer, die Musik des Percussion-Künstlers Martin Grubinger zu verstehen. Ein Musiker der Sonderklasse ist er allemal. Schon sein Vater, Martin Grubinger sen., beschäftigte sich mit Schlagwerk-Kompositionen, doch der Sohn ist das Verkaufsgenie.
Ich will kurz mit Unterstützung von Google auf einige Werke eingehen. Z.B. auf das Konzert für Schlagwerk und Orchester des finnischen Komponisten Kalevi Aho (Bearbeitung für Klavier und Percussion Per Rundberg) - mit "Sieidi" überschrieben: Kultstätte. Beschworen wird in einer Musik aus Feuer, Luft und Erde eine Art elegischer Vitalismus. Der Solist muss ein Schamane und gleichzeitig ein hellwacher Kopf sein, der die komplexen Abläufe sicher überschaut. Es geht um ein virtuoses Ritual der Extreme, das über weite Strecken wie ein Tanz auf dem Vulkan anmutet - Singen und Jubeln nicht ausgeschlossen. Der Schluss findet zur Stille.
Oder: Kaija Saairas „Six Japanese Gardens“. Die finnische Künstlerin gibt in "Six Japanese Gardens“ eine Sammlung von Eindrücken der Gärten, die sie während eines Japan-Aufenthaltes im Sommer 1993 in Kyoto sah, im Rhythmus wieder. Die sechs Teile des Zyklus sind danach benannt. Grubinger verwendet im Solo neben den klassischen Percussion-Instrumenten Töpfe, Pfannen und allerlei Küchenzeug. Schwerarbeit mit humorvoller Abwechslung.
Grubinger&Friends verlangten dem Publikum viel ab, aber es dürften ohnehin 90% der Zuhörer Percussion-Fans sein. Und daher viel Anerkennung für die Arbeit des Ensembles.
Next: 29.1.2018
Infos und Tickets: www.konzerthaus.at
RH
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