Verblendete, Populisten, Wendehälse, Dumme

Cornelius Obonya als Caius Martius Coriolanus, ein gescheiterte Held | Foto: Reinhard Werner
  • Cornelius Obonya als Caius Martius Coriolanus, ein gescheiterte Held
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Prolog: Etwa 500 Jahre vor Christus schrieb Caius Martius: „Herrschaft des Volkes, dass die Regierung nichts beschließen kann ohne die Zustimmung der Dummen“. Und heute, 2017? Fällt dazu jemandem etwas ein? Spontan bin ich bei Polen und Ungarn angelangt, wenn wir in der EU bleiben wollen. Und außerhalb - da will ich nicht weiter nachdenken, obwohl man das machen sollte. Sehen wir in die Alpenrepublik. Da sagt einer: Sie werden sich wundern, was alles möglich ist. Wenn’s auch derzeit nicht gereicht hat, erinnert man sich noch an die grölenden Menschenmassen in Favoriten. Oder an die Aschermittwoch-Reden. Das freundliche Gesicht ist oft Hinterhalt und Verführung. In allen Parteien finden sich solche. Neid, Hetze, Anmaßung – wer hat noch Übersicht über das Geschehen. „Politik ist etwas Hässliches“ neigen die Bürger zu befinden. Doch es sind Menschen, die sie machen. Aktueller kann Theater nicht sein.

Epilog: Coriolan, später dann Coriolanus, Tragödie des Menschen- und Beziehungs-Verstehers William Shakespeare, wird im Akademietheater glänzend gespielt. Viel zu wenige Vorstellungen gibt es. Es ist ein Lehrstück der Geschichte und der Demokratie, eines, in das man Schulklassen einladen sollte. In Rom zählt ein Menschenleben nicht viel. Es gibt einen Ansatz von Gleichberechtigung, es hilft aber nichts, wenn der Feind im Inneren lauert. Der Feldherr will zu Ehren gelangen. Er schlachtet alles ab, was ihm im Wege steht, zur Ehre Roms. Er will Konsul werden, glaubt, dass ihm das zusteht. Wahlen sind ein lästiger Vorgang, den Coriolanus verachtet. Sich den Plebejern und den Tribunen zur Wahl zu stellen, empfindet er als Zumutung. Das Volk darbt, verlangt Brot. Es ist vorsichtig, wenn es darum geht, Spitzenpositionen im Staat zu besetzen, jemanden zum Konsul zu machen, der das Leid lindert.

Coriolanus‘ hochfahrende Art, sein zorniges Gemüt schreckt die Volksvertreter ab. Wer keine Achtung vor den Menschen hat, wird früher oder später bestraft, wenn er vorher über Leichen geht. Seine Mutter, seine Frau, Einschmeichler und Wendehälse wirken auf ihn ein, sich „den Menschen draußen“ angepasster zu zeigen. Das politische Amt reizt ihn so sehr, dass er Kreide schluckt, um an die gewünschte Position zu gelangen. Die Fragen der Tribunen beantwortet er mit einem Exkurs über seine Heldentaten. Die Interviews ziehen sich in die Länge, der Dialog wird härter. Coriolanus rastet zunehmend aus, zeigt sein wahres Gesicht. Hetze, Zorn, ohne Beherrschung, alle ihm eingebläuten Verhaltensmaßnahmen über Bord werfend kommt es zum Showdown, die Verbannung ist unausweichlich. Die Gunst des Volkes ist vertan. Macht wollte er, ohnmächtig muss er zusehen, wie seine Reputation aus dem Krieg schwindet.

Mühsam ist der Abschied, die Wut bleibt, er sehnt nach Rache. Mit seinem Erzfeind Aufidius zieht er alsbald mordend gen Rom. Seine alte Mutter bittet ihn kniend um Verschonung vor weiterem Unheil. Abrüstung befiehlt er den Soldaten. Er ist müde, das Flehen der Mutter rührt ihn. Daran fühlt sich aber Aufidius nicht gebunden, Rom soll untergehen. „Coriolanus, das Muttersöhnchen“ verspottet er seinen ehemaligen Kampfgefährten. Eine Exit-Strategie gibt es nicht.

Unter der grandiosen Regie von Carolin Pienkos spielt ein Ensembles vom Feinsten.
Es ist nicht möglich alle zu nennen. Coriolanus ist Cornelius Obonya, seine Mutter im Stück und im Leben ist Elisabeth Orth, Konsul und Oberbefehlshaber des Heeres ist Bernd Birkhahn, Aufidius wird gespielt von Markus Meyer.

Nächste Aufführungstermine sind noch keine bekannt, aber vielleicht reizt es Sie, am 2.4. "Die Orestie" im Burgtheater zu sehen.

Infos und Tickets: www.burgtheater.at

Reinhard Hübl

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