Nordbahn-Lagerhalle als moderner Arbeitsplatz
Das Team rund um das Projekt „Mischung Nordbahnhof“ haucht dem alten Industriegelände neues Leben ein.
LEOPOLDSTADT/BRIGITTENAU. So laut wie schon lange nicht mehr ist in Wien seit einigen Jahren der Ruf nach leistbaren Wohnungen geworden. Durch den Bau von Wohnkomplexen in etwas abgelegenen Gebieten wird günstiger und moderner Wohnraum geschaffen. Der Haken dabei ist jedoch meist, dass abgesehen von den Wohnblöcken in diesen Stadtteilen nicht viel zu finden ist. Dieses Szenario beschreibt die Situation am ehemaligen Nordbahnhof relativ gut: In unmittelbarer Umgebung befinden sich kaum Restaurants, Geschäfte oder Bars und auch nur wenige Arbeitsplätze. Nun gilt es diese Gegend für die 20.000 Bewohner lebenswerter zu gestalten.
Projekt „Mischung Nordbahnhof“
Im Rahmen des Projekts „Mischung Nordbahnhof“ plant das Team rund um die Technische Universität Wien den Umbau der alten Nordbahn-Halle. Durch dieses Projekt können die Studierenden ihr Wissen rund ums Planen und Gestalten anwenden. Die finanzielle Unterstützung des Klima- und Energiefonds des Bundes machte die Realisierung des Projekts letztendlich möglich. Zusammengearbeitet wird außerdem mit der ÖBB, der Stadt Wien und der EGW (Erste gemeinnützige Wohnungsgesellschaft). Konkret geht es darum, die alte, teilweise leerstehende Lagerhalle zu reparieren und Raum für Arbeitsplätze zu schaffen. Das besondere daran ist, dass es sich hier um sogenannte Co-Working und Co-Making Bereiche handelt. Es ist also für Projekte, sowie auch für Einzelpersonen, möglich, sich einen Büroplatz oder einen Werkstattplatz zu sichern – jedoch nur für einen begrenzten Zeitraum. In der Halle neben den Arbeitsplätzen sind außerdem Sanitäranlagen mit Dusche und eine Gemeinschaftsküche geplant. Durch die völlige Finanzierung des Projekts fallen keine Mietkosten für die Nutzer an. Es sind lediglich ca. 100€ Servicegebühr monatlich zu begleichen. Somit wird der individuelle Arbeitsplatz gut leistbar.
Einzigartiges Projekt
Projektleiter Christian Peer von der Technischen Universität zeigt sich froh darüber, dass sich das Projekt bei dem großen Wettbewerb durchgesetzt hat. Kern des Projekts ist für ihn, dass das Gebäude für verschiedene Zwecke genutzt werden kann. Ihm ist es außerdem ein Anliegen, nachhaltige Stadtteile zu produzieren. Für ihn heißt das, Wohnen und Soziales gut zu verbinden, um so die Lebensqualität rund um den Nordbahnhof weiter zu steigern. Im Fall des Projekts Mischung Nordbahnhof heißt das, die Räumlichkeiten möglichst offen zu gestalten, damit sie für jegliche Art von Nutzung in Zukunft zur Verfügung stehen. Wiener Grünenchefin Maria Vassilakou nennt Mischung Nordbahnhof eine gute Basis für die weiteren Urbanisierungspläne, die die Region Nordbahnhof/Nordwestbahnhof betreffen. „Es handelt sich hier um ein einzigartiges Projekt in Wien, bei dem etwas bereits Existierendes neu genutzt wird und die Stadt somit erhalten bleibt“, sagt die Vizebürgermeisterin.
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