Lachen und Weinen im Theater L.E.O
Opernklassiker und Musikkabaretts gibt es im L.E.O., dem kleinen Theater in der Ungargasse 18.
LANDSTRASSE. "Letztes erfreuliches Operntheater", so heißt das Theater mit vollem Namen, das sich hinter der Auslage einer alten Bäckerei verbirgt. Seit gut 10 Jahren inszeniert und organisiert hier der Sänger und Theaterdirektor Stefan Fleischhacker Opernklassiker und Musikkabarettabende. Das Adjektiv „erfreulich“ spielt eine große Rolle für den gebürtigen Tiroler. „Unsere Darbietungen sind kulinarisch, unterhaltsam und nahe am Publikum. Die Leute sollen das Gefühl haben, mitten im Geschehen zu sein.“
Originale Tondokumente
Als Inspiration für die Aufführungspraxis seiner Inszenierungen dienen Stefan Fleischhacker originale Tondokumente von Opern aus den 20er- und 30er-Jahren. Zeitgenössischen Interpretationen diagnostiziert der Theatermacher eine gewisse Angst vor dem Humor. Dadurch würden wesentliche Teile der Stücke verlorengehen.
Lachen und Weinen
„Opern wie Figaro oder Don Giovanni waren ursprünglich als ‚Dramma giocoso’, also als lustiges und unterhaltsames Drama tituliert. Heute gilt nur das, was ernst ist, auch als seriös. Wenn man jedoch den Anspruch erhebt, das Leben widerspiegeln zu wollen, dann muss man mit dem Nebeneinander von Lachen und Weinen umgehen können“, meint Stefan Fleischhacker. Wer aber jetzt glaubt, im L.E.O. würden vielleicht Opernparodien dargeboten, liegt falsch.
Originalsprache
Aufgeführt werden die Dramen meist in Originalsprache und aus finanziellen Gründen leicht gekürzt. Damit man den Darbietungen gut folgen kann, wird viel Wert auf die Verständlichkeit der Sänger gelegt, und ein Erzähler hilft ab und zu, der Geschichte zu folgen. Dieses niederschwellige Konzept scheint zu funktionieren, denn das Theater erfreut sich großen Zulaufs.
Bis Ende Juni wird Manon Lescaut von Giacomo Puccini gezeigt. Der aktuelle Spielplan ist auf der Website www.theaterleo.at einsehbar. Für eine Reservierung genügt ein Anruf, die Eintrittspreise liegen zwischen 20 und 35 Euro, Studenten zahlen 15 Euro.
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