Jaquingasse: Aktion scharf in der 30er-Zone
In der Jacquingasse fürchten Eltern um ihre Kinder. Die wenigsten Autofahrer halten sich an das Tempolimit.
LANDSTRASSE. An sich sollte sie eine ruhige Seitengasse sein. Entlang des Botanischen Gartens, zwischen Gürtel und Rennweg, verläuft die Jacquingasse – leicht bergab. Und doch gleicht sie laut Anrainern an manchen Tagen einer Autobahn. Mitunter, weil sie zwischen Gürtel und Mohsgasse zweispurig geführt wird und eine beliebte Alternativverbindung zwischen Gürtel und Rennweg darstellt – die Fasangasse ist ja oft hoffnungslos verstopft. Dass dabei jedoch Tempo 30 zu beachten wäre, ignorieren viele.
"Wenn der Bezirk nicht will, müssen eben die Bürger schauen", sagt Gundi Mayrhofer. Vier Kindergärten, nur ein Zebrastreifen und eine 30er-Zone, die zur Autobahn mutiert, machen die Jacquingasse nicht gerade zur sichersten Gasse Wiens. Schon vor einem Jahr forderte Anrainerin Mayrhofer deshalb vom Bezirk ein Tempomessgerät. Dieser entgegnete damals, ihm fehle das nötige Geld. Nach Meinung Mayrhofers fehlt es jedoch am nötigen Willen.
Kindergärten und Touristen
Mit der "Aktion Sichere Jacquingasse" soll die Straße wieder zu einer "echten 30er-Zone" werden. Derzeit würden, insbesondere vom Gürtel abwärts, viele Autos und LKWs der Geschwindigkeitsbegrenzung nur wenig Beachtung schenken und teilweise mit über 50 km/h den Hang hinabfahren. Dies sei nicht nur wegen der umliegenden Kindergärten gefährlich, sondern auch weil sich wegen des Schloss Belvederes und des Botanischen Gartens in der Gegend sehr viele Touristen tummeln.
Vor Jahren wurde die Gasse bereits verkehrsberuhigt. "Tempo 30 wurde kundgemacht und Maßnahmen gegen Raser getroffen", sagt Polizei-Pressesprecherin Michaela Rossmann. Darüber hinaus würden Polizeistreifen regelmäßig die Geschwindigkeit überwachen.
Vernetzung der Anrainer
Mit einer E-Mail-Liste will die Anrainerin dennoch mehr Bürger in Bewegung bringen, um so für mehr Sicherheit in der Jacquingasse zu sorgen. Weiter wolle sie Flugblätter in den Kindergärten verteilen, um mit anderen Anrainern gemeinsam zu einem Treffen zusammenzukommen. Dort soll dann ein weiteres Vorgehen diskutiert werden. Auch eine sichere Alternative für Radfahrer soll dabei eine Rolle spielen.
Interessierte können die Aktion unter der E-Mail aktionsicherejacquingasse@gmail.com unterstützen.
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