Windpark Bärofen
Acht Windräder nun auch vom Land genehmigt
Acht Windräder auf der Koralpe sollen Strom für bis zu 20.000 Haushalte liefern. Nach mehr als zehn Jahren Planung wurde das Projekt heute vom Land Kärnten genehmigt. Doch die Gegenseite rüstet sich bereits.
FRANTSCHACH-ST. GERTRAUD. Für Projektinitiator Franz Dorner ist der heutige positive Beschluss bezüglich der Umweltverträglichkeitsprüfung des Windparks Bärofen in der Sitzung der Landesregierung ein Meilenstein. Seit mehr als zehn Jahren kämpft er für die acht Windräder, die eine ganze Reihe von Gegnern seitens des Naturschutzes auf den Plan riefen. Zuletzt stand eine umfangreiche Umweltverträglichkeitsprüfung an: „Wir haben 30 verschiedene Themen abgehandelt. Die Amtssachverständigen haben uns alles abverlangt, aber wir haben alle Anforderungen erfüllt. Das Projekt erfüllt höchste Standards, ansonsten hätte es gar keine Zustimmung gegeben“, so Dorner.
Einspruch wird erwartet
Was bedeutet der Beschluss für das Projekt nun konkret? Kommen keine weiteren Einsprüche, geht Dorner davon aus, dass die Betreiberfirma ecowind in etwa einem Jahr mit dem Bau beginnen kann. Doch das ist nicht zu erwarten – diverse Naturschutzgruppierungen und Bürgerinitiativen, darunter die Arbeitsgemeinschaft der Alpinen Vereine, haben bereits angekündigt, Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht einzulegen. Dorner: „In diesem Fall gehen wir davon aus, dass sich der Bau um weitere 15 Monate verzögert. Einen solchen Einspruch gab es bereits 2015, wo es um die Rodungsfläche für Raufußhühner ging. Den haben wir damals gewonnen.“
Kein Verständnis
Die Einwände der Naturschützer kann Dorner nicht nachvollziehen: „Wie kann man zum Beispiel für Elektromobilität sein und gleichzeitig gegen ein solches Windkraftprojekt sein? Mit den acht Windrädern könnte man problemlos 30.000 Elektroautos betreiben.“
Rechtsmittel ausschöpfen
Angesichts des Beschlusses holen die Naturschützer, die eine drohende Verbauung der gesamten Koralpe befürchten, bereits zum Gegenschlag aus. „Wir werden beim Bundesverwaltungsgericht vorstellig werden und unsere Rechtsmittel ausschöpfen“, sagt der Wolfsberger Rechtsanwalt Christian Ragger, der die Naturfreunde vertritt.
"Massiver Missbrauch"
Ragger sieht gute Chancen, den Bau verhindern zu können: „Es liegt ein massiver Missbrauch in Hinblick auf die ordnungsgemäße Einladung der Umweltorganisationen zur UVP vor. Zudem gibt es starke inhaltliche Problemstellungen, die von einer fragwürdigen Flächenwidmung über die vernachlässigte Anhörung der Nachbargemeinden bis hin zur falschen ökologischen Beurteilung der Entwicklung der Tierwelt reichen. All das werden wir vorbringen.“ Es darf also davon ausgegangen werden, dass das letzte Wort bezüglich des Windparks Bärofen noch längst nicht gesprochen ist.
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