Auen: Dichte Wolle und Piwi-Weine

AUEN (tef). Ursprünglich spielten bei der Gesundheits- und Tourismusmanagerin Petra Strutz Alpakas keine Rolle. Ein Farmjahr im kanadischen Ontario änderte das aber nachhaltig. Bis zur Entscheidung auf dem elterlichen Hof in Auen Alpakas zur Gewinnung von Wolle zu züchten, verging aber noch einige Zeit. Schließlich erleichterten mehrere Gründe den Entschluss, sich mit den aus Südamerika stammenden Tieren eine wirtschaftliche Basis im Lavanttal aufzubauen. "Erstens stand die Übergabe des Hofes bevor und zweitens passen Alpakas, was ihre Ansprüche an das Klima und die Ernährung betrifft, gut in unsere Breiten. Außerdem teilt mein Ehemann Jürgen Strutz die Begeisterung für die Tiere", erinnert sich Petra Strutz an die Anfänge vor sechs Jahren.

Online und im Hofladen

Einen Teil der Alpaka-Wolle, die zu der wertvollsten weltweit gehört, liefern die beiden an einen Biowollebetrieb im Bezirk Mürzzuschlag. Hüte, Patschen und ähnliche Produkte filzt Petra Strutz selbst. Vertrieben werden die Produkte, darunter Bettdecken, Schuheinlagen, Socken, Handschuhe, Hauben und Jacken, online über die Homepage www.alpakamode.at und im Hofladen. Viel Wert legen Petra und Jürgen Strutz bei der Zucht auf einen schonenden Umgang mit den Tieren.

Schonender Umgang

Um den Stuten, vor allem aber den Fohlen ausreichend Ruhephasen zu gönnen, ist das Jahr klar gegliedert. Obwohl Alpakas das ganze Jahr über deckfähig sind, ist die Decksaison auf der Alpakafarm in Auen auf Juni und Juli beschränkt. Nachdecken im Herbst, wie oft üblich, gibt es nicht. Und nur unerfahrene Stuten bekommen bei der Fohlenaufzucht Unterstützung. Dass Jürgen und Petra Strutz Pioniergeist haben, beweisen sie auch mit einem anderen Projekt. Sie pflanzen seit einiger Zeit Piwi-Weinreben. Das sind pilzwiderstandsfähige Reben mit Namen wie Muscaris, Cabernet blanc, Cabernet Jura oder Cabernet Regent. Aus den Trauben der Jungfernlese im Herbst 2017 kelterte der Winzer und Weinkellerwart Jürgen Strutz den ersten eigenen Wein.