"Goldrush" im Lavanttal
Auf der Suche nach dem Gold der Lavant

Robin Kainbacher zeigt echtes Lavantgold. Sein Rekord liegt bei über 12 Gramm pro Tag. | Foto: MeinBezirk.at
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  • Robin Kainbacher zeigt echtes Lavantgold. Sein Rekord liegt bei über 12 Gramm pro Tag.
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Goldsucher gibt es nicht nur in Wildwestfilmen – auch im Lavanttal und dem restlichen Kärnten greift das Goldfieber immer mehr um sich.

Ausgestattet mit Waschschüsseln und -rinnen durchsuchen Glücksjäger das Sediment der heimischen Flüsse nach dem edlen Metall. „Im Lavanttal hat sich mittlerweile eine Szene von etwa 20 bis 30 Personen gebildet, die regelmäßig nach Gold suchen. In Kärnten werden es vermutlich 50 bis 60 sein“, weiß der St. Andräer Robin Kainbacher. Diese Szene ist gut vernetzt. In der Facebookgruppe „Goldsucher Kärnten“ tauschen sich rund 270 Interessierte untereinander aus.

Robin Kainbacher und eine kleine Gruppe von Goldwäschern suchen in der Lavant ihr Glück – mit Erfolg.  | Foto: MeinBezirk.at
  • Robin Kainbacher und eine kleine Gruppe von Goldwäschern suchen in der Lavant ihr Glück – mit Erfolg.
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Aufschwung durch Corona

Robin Kainbacher kam erstmals vor zehn Jahren mit diesem Thema in Berührung, als er beim Fliegenfischen an der Möll mit einem Goldsucher ins Gespräch kam. Seitdem hat ihn die Faszination des Goldes nicht mehr losgelassen. 2015 eröffnete er in St. Andrä seinen eigenen Shop „Gold Rush“, wo er Goldsucher mit dem nötigen Equipment und Know-how ausstattet. „Innerhalb der letzten Jahre ist die Nachfrage immer größer geworden. Einerseits aufgrund des stetig steigenden Goldpreises, andererseits auch aufgrund der Coronapandemie. Während der Lockdowns hatten die Leute viel Zeit für die Goldsuche“, berichtet der 42-Jährige.

Die Ausbeute von einigen Tagen Goldsuche.  | Foto: MeinBezirk.at
  • Die Ausbeute von einigen Tagen Goldsuche.
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Ehrenkodex der Goldsucher

Das Goldwaschen im Lavanttal ist mitnichten nur eine Spinnerei, sondern durchaus von Erfolg gekrönt. Über Mengen und genaue Fundorte spricht man unter Goldsuchern zwar nicht – das gebietet der Ehrenkodex zum Schutz gegen die verhassten „Claimjumper“, die die Fundstellen anderer besetzen –, doch Kainbacher ist sich sicher: „In allen Flüssen nördlich der Drau wird man Gold finden. Wenn man das Goldsuchen sehr intensiv ausübt, könnte man wahrscheinlich sogar davon leben. Mit einer Unze Gold – das sind 31,105 Gramm – verdient man in etwa 1.800 US-Dollar.“ Einen Selbstversuch zur Untermauerung dieser These möchte der selbstständige Schlosser in Zukunft durchführen. Bis dahin ist das Goldsuchen für ihn ein Hobby, mit dem sich nebenbei ein wenig Geld verdienen lässt.

Jeder kann es probieren

Das nötige Wissen hat sich Kainbacher bei intensiven Recherchen über Fachliteratur selbst angeeignet. An seine Kunden gibt er es gerne weiter, demonstriert den Umgang mit Waschrinnen und Sieben und spart auch nicht mit Tipps, wie man goldhaltige Stellen im Fluss erkennt. Auf die Suche kann sich jeder ohne besondere Vorkenntnisse begeben. Eine Basisausrüstung erhält man bereits ab 150 Euro. Wer beispielsweise in der Lavant sein Glück versucht, wird rasch belohnt: „Ein paar Krümel findet man eigentlich immer“, gibt sich der Fachmann optimistisch.

International unterwegs

Kainbacher selbst war schon in ganz Österreich auf die Suche nach den begehrten Nuggets, sogar bis nach Bosnien führte ihn die Leidenschaft für diese außergewöhnliche Tätigkeit. Wenn es die Zeit zulässt, unternimmt er jedes Wochenede einen Trip an den Fluss, gerne auch gemeinsam mit Gleichgesinnten. Zuhause pflegt Kainbacher eine umfangreiche Sammlung seiner bisherigen Goldfunde, fein säuberlich sortiert nach den jeweiligen Fundorten. Mehr Infos unter www.gold-rush.at.

So funktioniert der Vorgang des Goldwaschens: 

Mit einer Schaufel wird Gestein und Sediment auf ein Sieb befördert. | Foto: MeinBezirk.at
  • Mit einer Schaufel wird Gestein und Sediment auf ein Sieb befördert.
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Das ausgesiebte Sediment enthält schwere Partikel wie Granat, Magnetit und auch Gold. | Foto: MeinBezirk.at
  • Das ausgesiebte Sediment enthält schwere Partikel wie Granat, Magnetit und auch Gold.
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Mithilfe einer Schürfrinne und der Strömung werden schwere Metalle vom leichten Sediment getrennt.  | Foto: MeinBezirk.at
  • Mithilfe einer Schürfrinne und der Strömung werden schwere Metalle vom leichten Sediment getrennt.
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Weil Gold rund 19-mal schwerer als Wasser ist, bleiben die Plättchen in den Rillen der Schürfrinne hängen. | Foto: MeinBezirk.at
  • Weil Gold rund 19-mal schwerer als Wasser ist, bleiben die Plättchen in den Rillen der Schürfrinne hängen.
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Mit Feingefühl werden die Goldplättchen in einer Goldwaschpfanne von den übrigen Schwermetallen separiert. | Foto: MeinBezirk.at
  • Mit Feingefühl werden die Goldplättchen in einer Goldwaschpfanne von den übrigen Schwermetallen separiert.
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Das Gold ist leicht zu erkennen. Mithilfe einer Pipette kann man es nun von der Goldwaschpfanne aufpicken. | Foto: MeinBezirk.at
  • Das Gold ist leicht zu erkennen. Mithilfe einer Pipette kann man es nun von der Goldwaschpfanne aufpicken.
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