Maria Haller

Die gute Seele von St. Paul feierte einen "Halbrunden"

Als Geschäftsfrau im "Unruhestand" setzt sich Maria Haller mit 85 Jahren nach wie vor für ihre Mitmenschen ein.

ST. PAUL. Ohne Maria Haller wäre St. Paul um ein Original ärmer. In die Marktgemeinde kam die auf einem Bauernhof in St. Jakob geborene Maria Schütz, nachdem sie bei einem Ball beim damaligen Gasthaus Oleschko ihren späteren Ehemann Herbert kennenlernte.

Legendäre Bäckerei

Bekannt ist die rüstige Seniorin, die heuer ihren 85. Geburtstag feierte, noch heute als Geschäftsfrau. 45 Jahre lang führte sie mit ihrem 2016 verstorbenen Ehemann die nach dem Familiennamen benannte Bäckerei im St. Pauler Ortskern, die besonders Generationen von Schülern noch immer in bester Erinnerung ist und besonders vor und nach den Unterrichtszeiten geradezu gestürmt wurde. „Ich habe mit Leib und Seele für die Bäckerei gelebt. Für mich war es immer eine große Freude, für unsere Kunden da zu sein“, erinnert sich Haller. „Leider fanden wir keinen Nachfolger und schlossen den Betrieb vor etwa 25 Jahren. Insgesamt gab es die Bäckerei 120 Jahre lang.“

50 Jahre Gesang

Doch auch neben der Bäckerei engagierte sich Maria Haller in vielfältiger Weise für das gesellschaftliche Zusammenleben in St. Paul. 50 Jahre lang sang sie beim Gemischten Chor, auch dem Kirchenchor lieh sie einige Jahre lang ihre Stimme. „Menschen, die singen, sind einfach fröhlicher“, spricht Haller aus Erfahrung. Wenn man ihre positive Lebenseinstellung kennt, ist man geneigt, ihr Recht zu geben. Neben dem Gesang versteht sich Halle übrigens auch auf das Spielen von Zither und Klavier.

Politisch engagiert

Auch für die Politik hat sich die St. Paulerin immer interessiert. Als ÖVP-Gemeinderätin hat sie sich jahrelang für soziale Angelegenheiten und Gesundheit eingesetzt. Von Anfang an war Haller in der „Gesunden Gemeinde“ engagiert – eine Tätigkeit, die sie noch immer mit viel Freude ausübt. Dem nicht genug, fungiert Maria Haller als Fahnenpatin beim Kameradschaftsbund – auch bereits seit rund 50 Jahren.

Aktiv im Seniorenbund

Vor allem ihre Mitgliedschaft beim Seniorenbund liegt Maria Haller am Herzen. Als Obmann-Stellvertreterin der St. Pauler Ortsgruppe kümmert sie sich um zahlreiche organisatorische Angelegenheiten und bringt immer wieder ihre eigenen Ideen mit ein. So hat sie beispielsweise das alljährliche Sommerfest beim Gasthaus Johannesmessner (heuer am 11. August) mit dem großen Glückshafen vor rund zehn Jahren eingeführt. Auch dass heute jedes Mitglied zum Geburtstag persönlich besucht wird, war ihr Vorschlag. „Gerade während der Coronazeit haben uns die persönlichen Geburtstagsgratulationen zusammengehalten“, ist sie überzeugt. Für heuer ist neben einigen andere Ausflügen eine Muttertagsfeier mit Maiandacht beim Gasthof Rabensteiner am 5. Mai geplant.

Sieben Enkelkinder

Maria Haller ist Mutter von vier Kindern und freut sich mittlerweile über sieben Enkelkinder, die ihr ganzer Stolz sind und die sie nach Kräften unterstützt. Sie lebt im oberen Stock der damaligen Bäckerei, für die nach wie vor ein Pächter gesucht wird.