Ein Palmbuschen mit Pfiff

Die Lavanttalerin Anna Grassler von der Brauchtumsgruppe Decrignis aus St. Michael hat schon viele Palmbesen selbst gemacht
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ST. MICHAEL. Einer lieb gewonnenen Tradition nach lassen gläubige Lavanttaler bei der Palmweihe am kommenden Palmsonntag ihre selbst gemachten Palmbesen segnen.
Anna Grassler von der Brauchtumsgruppe Decrignis aus St. Michael zeigt den WOCHE-Lesern, wie Sie diese für ihren geflochtenen Griff bekannten Lavanttaler Palmbesen selbst herstellen können. "Man nimmt Palmkätzchen, Buchsbaum und Segenbaum und bindet es provisorisch zu einem Bündel", schildert Anna Grassler den ersten Schritt. Danach werden fünf Weidenruten in die entgegen gesetzte Richtung in das Bündel gesteckt. "Diese Zweige einer Kopfweide gibt man ins Wasser, damit sie zum Flechten des Griffes biegsamer werden", rät Grassler.

Das Flechten beginnt

"Danach biegt man die erste Weidenrute waagrecht und zieht die nächste über diese darüber. Danach biegt man die nächste Weidenrute wieder waagrecht und zieht die nächste wieder über diese darüber. Dieser Vorgang wiederholt sich immer wieder", beschreibt sie das Flechten des berühmten Lavanttaler Griffes.
Zum Abschluss wird das längste Weidenende um den Palmbuschen gewickelt und die unter dem Griff hervorstehende Äste werden abgeschnitten. "Wer mag kann den Palmbesen danach noch mit Buchsbaum oder Segenbaum verschönern", schließt Grassler.

ZUR GRUNDLAGE:
Die WOCHE Lavanttal blickte Mitgliedern der Brauchtumsgruppe Decrignis aus St. Michael bei der Herstellung eines typischen Lavanttaler Palmbesens über die Schultern.

Die Lavanttaler Damen
verwenden als Grundlage für den Palmbuschen ein paar Palmkätzchen (auch Sal-Weide genannt), ein bisschen Buchsbaum und Segenbaum sowie fünf Zweige einer Kopfweide. Wahlweise können auch weitere Materialien aus der Natur, z. B. Wacholder, etc. verwendet werden.

Die originalen Palmbesen aus dem Lavanttal unterscheiden sich zu denen aus anderen Regionen im Bundesland Kärnten insbesondere durch den geflochtenen Griff.

Die Palmbuschen werden am Palmsonntag traditionell nach der Heiligen Messe vom Pfarrer gesegnet.

ZUR BEDEUTUNG:
Die den Palmbesen zugrunde liegenden Materialien haben folgende Bedeutungen: Die Palmkätzchen stehen für Weisheit und Fruchtbarkeit. Der Buchsbaum gilt als Symbol des Lebens. Der Segenbaum überbringt den Segen von oben. Die Zweige der verwendeten Kopfweide symbolisieren die Auferstehung und den Neubeginn. Der Tradition nach bringen die gesegneten Palmbesen für Haus und Hof Glück und sie bewahren die Familien vor Gefahren.

ZUR BRAUCHTUMSGRUPPE:
Die im Jahr 1993 gegründete Brauchtumsgruppe Decrignis aus St. Michael bei Wolfsberg besteht aktuell aus 28 Frauen. Als Obfrau fungiert zurzeit Marlies Ruthardt aus Hattendorf bei St. Michael. Der Name der Brauchtumsgruppe geht auf einen ehemaligen mittlerweile verstorbenen Pfarrer zurück, der sich in seinem Wirken sehr für das Brauchtum und die Bräuche in St. Michael eingesetzt hat. Die Brauchtumsgruppe Decrignis ist auch im Internet mit einer eigenen Homepage unter http://www.brauchtumsgruppe-decrignis.at vertreten.

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