Wolfsberg
Gemeinde errichtet Blockheizkraftwerk um 500.000 Euro
Mit einem neuen Kraftwerk will man den Anteil des selbst produzierten Stroms von zehn auf 28 Prozent erhöhen.
WOLFSBERG. Mit dem einstimmigen Grundsatzbeschluss für die Errichtung eines Blockheizkraftwerkes zur Wärme- und Stromerzeugung setzte die Stadtgemeinde Wolfsberg im gestrigen Gemeinderat einen energiepolitischen Meilenstein. „Wir sind damit einmal mehr Vorreiter im Bereiche der Nutzung erneuerbarer Energie“, freute sich Bürgermeister Hannes Primus.
Blackout-Vorsorge
Das im Bereich zwischen Wirtschafts- und Recyclinghof geplante Kraftwerk wird nach aktuellem Planungsstand aus zwei Einheiten bestehen: einem Biomassekessel mit einer Heizleistung von 260 KW zur Wärmeversorgung der beiden Objekte sowie dem eigentlichen Blockheizkraftwerk, das aus Biomasse gespeist wird und 44 KW Heizleistung und rund 18 KW elektrische Leistung erzeugt. Mit dieser Erzeugung kann das Blockheizkraftwerk im Falle eines Blackouts den Wirtschaftshof auch mit Strom versorgen.
Errichtung 2023
Nach der vorbereitenden Verlegung der notwendigen Leitungen soll das Kraftwerk im nächsten Jahr errichtet werden. Bei geschätzten Investitionskosten von rund 500.000 Euro wird mit einer Amortisationszeit von 5-8 Jahren gerechnet.
Biomasse aus dem Gemeindewald
„Das Kraftwerk wird mit neuester Technologie gebaut und daher besonders effizient sein“, betonte Bürgermeister Primus. Die nötige Biomasse könne unter anderem aus dem gemeindeeigenen Wald in Kleinedling, aus Schnittgut und Altholz, das im Recyclinghof abgeliefert wird, gewonnen werden. Primus: „Mit dem heutigen Beschluss können wir ein Leuchtturmprojekt in die Tat umsetzen.“
Leitungen werden noch heuer verlegt
Der zuständige Stadtrat Josef Steinkellner verwies auf vorhandene Synergien für das Projekt durch den laufenden Recyclinghof-Umbau. „Damit können wir die nötigen Leitungen für das Kraftwerk heuer noch verlegen, ohne dass es später zu erneuten Grabungsarbeiten kommen muss.“ Der Zeitplan für die Fertigstellung des Recyclinghofe bis Ende des Jahres wird dadurch nicht beeinflusst.
28 Prozent Eigenanteil
Ebenfalls zum Thema Erneuerbare Energie gibt Umwelt-Stadtrat Jürgen Jöbstl den Anteil des selbst erzeugten Stromes am Gesamtverbrauch der Gemeinde mit derzeit zehn Prozent an. „Mit dem weiteren Photovoltaik-Ausbau und der Nutzung unserer Energiegemeinschaft werden wir künftig rund 25 Prozent des benötigten Stromes selbst produzieren. Mit dem neuen Blockheizkraftwerk kommen wir sogar auf 28 Prozent Eigenanteil."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.