Wolfsberg
In der Johann-Offner-Straße entstehen neue Luxuswohnungen

Karl Kostmann hat das Haus in der Johann-Offner-Straße 5 gekauft und generalsaniert. Drei der sechs Wohnungen und eine Geschäftsfläche wurden bereits verkauft. | Foto: MeinBezirk.at
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  • Karl Kostmann hat das Haus in der Johann-Offner-Straße 5 gekauft und generalsaniert. Drei der sechs Wohnungen und eine Geschäftsfläche wurden bereits verkauft.
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Karl Kostmann hat Altstadthaus gekauft, für einige Flächen gibt es bereits neue Besitzer.

WOLFSBERG. Vielen Wolfsbergern ist bestimmt schon die Baustelle in der Johann-Offner-Straße 5 aufgefallen. Monatelang standen vor dem Haus Lkw und Baumaschinen – nicht immer zur Freude der Autofahrer. Doch was genau passiert hinter der Fassade des Altbauhauses? Bereits im Mai 2021 kaufte die Firma Kostmann Immobilien GmbH das Gebäude von der HST GmbH ab. Ursprünglich war hier der Bau einer Wohnanlage mit 19 Wohneinheiten geplant, was aber nie zustande kam. Der neue Besitzer verzichtete auf Neubaupläne und unterzog stattdessen die bestehende Bausubstanz mit einer Nettofläche von gesamt 1.100 Quadratmeter einem kompletten Generalsanierung, wobei vier der acht Einheiten – die beiden Geschäftsflächen im Erdgeschoß und zwei Wohnungen – bereits während der Bauphase im Rohzustand verkauft wurden.

Diese Fassade kennt wohl jeder, der in der Innenstadt verkehrt.
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3 Millionen Euro investiert

„Wir haben gleich bemerkt, dass das Haus über eine ausgezeichnete Bausubstanz verfügt. Die Mauern sind über einen Meter dick, es gab überhaupt keine Feuchtigkeitseinbrüche“, berichtet Kostmann. Über den Kaufpreis möchte er sich nicht äußern, die das gesamte Bauvolumen beziffert er mit rund 3 Millionen Euro. Gebaut wird nun bereits seit Juli 2021. Zuvor musste allerdings eine aufwendige 360-Grad-Vermessung durchgeführt werden, damit es beim Bauen nicht zu unerwünschten Überraschungen kommt.

Viele Original-Elemente blieben erhalten.

„Seele des Hauses erhalten“

Beim Bauen mussten alle Beteiligten Kreativität beweisen, „denn bei so einem alten Haus gibt es eben kaum gerade Linien“, weiß Kostmann, der beim Bau ausschließlich Lavanttaler Firmen engagierte. „Wir haben über 900 Tonnen Schutt aus dem Haus geschafft“, berichtet der Bauherr. „In vielen Bereichen konnten wir die alten Stein- und Holzelemente des alten Hauses perfekt erhalten, mit modernster Bautechnik verbinden und somit die Seele des Hauses erhalten.“

So sah der Innenhof vor der Generalsanierung aus. | Foto: Privat
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Im Frühjahr 2023 soll das Projekt abgeschlossen sein. Drei der Wohnungen sind bereits verkauft.
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Sechs Luxuswohnungen

Mittlerweile befindet sich das Projekt in der Endphase. Bis Ostern 2023 sollten auch die finalen Arbeiten erledigt sein, von denen man von der Straße aus allerdings nicht mehr viel bemerken wird. Das Haus mit seinen drei Obergeschoßen verfügt nun über sechs Luxuswohnungen mit Flächen zwischen 70 und 180 Quadratmetern. Zwei der Wohnungen sind mit einem großzügigen Garten verbunden, die anderen haben geräumige, teilüberdachte Terrassen. Alle Wohnungen sind klimatisiert und werden per Fußbodenheizung beheizt, wobei das Haus mittlerweile über einen Fernwärmeanschluss verfügt.

Drei Wohnungen noch frei

Drei der sechs Wohnungen haben bereits neue Besitzer gefunden, eine ist sogar schon bewohnt. Die restlichen drei sind noch zu haben. Dabei handelt es sich um ein „Studio Loft“ mit 105 Quadratmetern Wohnfläche und einer 60 Quadratmeter großen Dachterrasse (440.000 Euro), der Bel Étage mit 130 Quadratmetern Wohnfläche und einer 40 Quadratmeter großen Terrasse (520.000 Euro) und die „Penthouse Maisonnette“ mit einer Fläche von 180 Quadratmeter und einer über 30 Quadratmeter großen Dachterrasse (720.000 Euro). Zu jeder Wohnung gehört ein Abteil im Gewölbekeller und ein bzw. zwei Stellplätze im Parkdeck im Innenhof. Die Wohnungen sind größtenteils barrierefrei und über einen Aufzug erreichbar.

So sah die Wolfsberger Altstadt ca. im 16. Jahrhundert aus. Rot markiert: Das Haus in der heutigen Johann-Offner-Straße 5. | Foto: Privat
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Baujahr unbekannt

Der „Häuserchronik der Wolfsberger Altstadt“, die von Fritz Wittmann erstellt und bis 2000 von Oberstudienrat Erich Oberländer weitergeführt wurde, sind jede Menge interessante Details über das Haus in der Johann-Offner-Straße 5 zu entnehmen – allerdings nicht das genaue Baujahr. Da das Gebäude aber bereits dem Lavanttaler Bischof Herbord gehörte, der von 1268 bis 1275 regierte, kann davon ausgegangen werden, dass es mindestens 750 Jahre alt ist.

Bischöfe kamen und gingen

Auch nach Bischof Herbord war das Haus weiterhin von der hohen Geistlichkeit bewohnt, nämlich von Bischof Gerhard und seinen Nachfolgern, die bis zur Erbauung ihrer Residenz in St. Andrä abwechselnd hier und im Salzburgischen Schlosse Stein wohnten.

Zänkereien und Witwen

Im Jahre 1580 mussten einige Zänkereien geschlichtet werden, welche zwischen den Bewohnern dieses Hauses und dem Nachbar, dem bambergischen Kanzler Lorenz Schnepf wegen eines Weges durch den Garten des bischöflichen Hauses ausgebrochen waren. Am 24. April 1609 mietete das Haus laut vorhandenem Kontrakte auf sechs Jahre der Bürger Jakob Kheil. Fürstbischof Firmian verkaufte dann am 27. März 1720 dieses bischöfliche Freihaus samt Garten um 270 Gulden dem Stadtschreiber Bartolomäus Erler, was unter dem 19. April 1720 vom Erzbischof auch bestätigt wurde. Lange hat Erler das Haus nicht besessen, da am 9. Jänner 1728, wo dasselbe auf 400 Gulden geschätzt wurde, seine Frau schon als Witwe erscheint. Es folgten zahlreiche Besitzerwechsel. Im Parzellenprotokoll von 1829 erscheint Klara Größing als Besitzerin und im Häuserverzeichnis von 1858 Aloisia Michorko mit dem Zusatze: von 1858 an Karl Menner.

Wiener Besitzer

Über die weiteren Besitzverhältnisse herrscht Unklarheit, weil das Haus bis zum 22. März 1991 nicht im Grundbuch des Bezirksgerichtes Wolfsberg eingetragen war. Ab dem 10. April 1996 scheint als Besitzer Wolfgang Spitzy aus Wien als Besitzer auf, dem das Haus seinen Spitznamen verdankt. Noch im Jahr 2000 waren neben einigen Wohnungen auch Geschäfte in dem Haus eingemietet, darunter die Pro mente infirmix-Gesellschaft für psychische und soziale Gesundheit, der Schlüsseldienst Offner und schließlich „Der neue Aigner“, ein Lederwarengeschäft von Walter Megymorecz.

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