Landwirtschaftskammer
Infotag zum Thema Hofübergabe in St. Andrä

Johann Jantschgi, Landwirtschaftskammer-Außenstellenleiter von Wolfsberg | Foto: VAKSMANV - stock.adobe.com/LK
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Eine Hofübernahme ist eine hochkomplexe Angelegenheit. Johann Jantschgi, Leiter der LK-Außenstelle Wolfsberg, im Interview.

Lavanttaler Woche: Man hört immer wieder, dass die Zahl der Hofübernahmen sinkt. Worin liegen die Gründe dafür?
Johann Jantschgi: Im Bezirk Wolfsberg werden im Durchschnitt der Jahre zwischen 40 bis 60 bäuerliche Betriebe jährlich übergeben. Derzeit werden bezirksweit noch ca. 1.700 Betriebe aktiv bewirtschaftet, wobei die Anzahl seit Jahren rückläufig ist. Viele Kleinbetriebe geben inzwischen ihre Bewirtschaftung auf und stellen die Flächen im Rahmen von Pachtverträgen aufstockungswilligen Betriebsführern zur weiteren Nutzung zur Verfügung. Von der Tendenz her entstehen daher größere Bewirtschaftungseinheiten. Als Hauptursache für diese nicht sehr erfreuliche Entwicklung sind die derzeit sehr schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Land- und Forstwirtschaft zu nennen. In manchen Fällen ist auch mangels geeigneter Übernehmer keine geordnete und rechtzeitige Hofnachfolge möglich, sodass sich der gesamte Übergabeprozess entsprechend verlängert und auch oft schwierig gestaltet.

Was sind die größten Stolpersteine, die es bei einer Übergabe/Übernahme zu beachten gilt?
Die Hofübergabe/-übernahme eines land- und forstwirtschaftlichen Betriebes ist eine wichtige Weichenstellung für die gesamte bäuerliche Familie und beeinflusst sehr wesentlich auch die weitere Betriebsentwicklung. Im Zuge der vorbereitenden Gespräche werden vor allem schwerpunktmäßig folgende Themenbereiche angesprochen, wobei dies natürlich betriebsindividuell unterschiedlich gewichtet ist. Relevant sind zum Beispiel erbrechtliche Fragen, die Höhe der Erbteilsleistungen für weichende Kinder, Auszugsleistungen und Absicherungen für die Übergeberfamilie, steuer- und sozialrechtliche Fragen, Finanzierungsangelegenheiten und Versicherungsfragen, Fördermöglichkeiten für Hofübernehmer, betriebswirtschaftliche Fragen zur Betriebsorganisation und -entwicklung und auch das Zusammenleben der Generationen am Hof.

Ist es wichtig, sich bei einer anstehenden Übergabe/Übernahme externe Hilfe zu holen?
Nachdem die Hofübergabe/Hofübernahme ein sehr umfassendes und komplexes Thema darstellt, ist die Inanspruchnahme von Beratungsleistungen auf alle Fälle empfehlenswert.
Die Landwirtschaftskammer hat daher für ihre Mitglieder ein breitgefächertes Beratungs- und Informationsangebot ausgearbeitet, welches von den Landwirten auch sehr gerne und intensiv in Anspruch genommen wird. Eine gut vorbereitete und umgesetzte Übergabe, vielleicht auch unter Beiziehung von externen Beratungskräften, ist in der Regel dann eine gute Basis für ein harmonisches Zusammenleben und Arbeiten auf den Höfen.

Was erwartet die Besucher bei der Infoveranstaltung am 11. November in der LFS St. Andrä?
Im Rahmen der Informationsveranstaltung soll den Besuchern eine Grundinformation zu diesem komplexen Thema vermittelt werden. Darauf aufbauend können dann familienintern die erforderlichen Gespräche erfolgen, um den Inhalt des künftigen Übergabevertrages schwerpunktmäßig vorzubereiten. Es geht dabei um einvernehmlich festgelegte Regelungen und Vereinbarungen, die die unterschiedlichen Interessen der Übergeberfamilie, der Übernehmerfamilie und der weichenden Erben angemessen berücksichtigen.
Seitens der Referenten werden den Besuchern aus der Sicht der Praxis sicherlich auch wichtige Tipps, Hinweise und Empfehlungen für den gesamten Übergabeprozess mitgegeben.

Zur Veranstaltung

Informationstag Hofübergabe/Hofübernahme
Termin: Freitag, 11. November, 9 bis 12 Uhr
Ort: LFS St. Andrä, Koralmblicksaal
Referenten: Johann Jantschgi (LK-Außenstelle Wolfsberg), Stefan Kerndl (Notariat Bad St. Leonhard), Andreas Brunner (Regionalbüro Wolfsberg)

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