Erstes Homing-Projekt im Bezirk
„Kinderstube“ in Lavanttaler Flüssen

Nachdem der Fischotter ganze Bestände zunichte machte, hat der Fischereirevierverband Wolfsberg erstmals ein Projekt zur Aufzucht von Fischen direkt im Heimatgewässer in Auftrag gegeben – eine Erfolgsgeschichte.

LAVANTTAL. Ursprünglich verfügte der Feistritzbach von seinem Ursprung auf der Leonhardialm bis zu seiner Einmündung in die Lavant bei Bad St. Leonhard über einen hervorragenden Bestand an Bachforellen aller Altersgruppen und Größen. Befischt wurde er von einigen wenigen Mitgliedern des Fischereivereins Wolfsberg auf besonders umsichtige Art und Weise, sodass sich der Fischbestand auf natürliche Weise entwickeln konnte. Doch dann fiel 2015 der Fischotter ins Gewässer ein und vernichtete die Forellenpopulation innerhalb weniger Monate. „Es war eine Katastrophe. So gut wie alle laichfähigen Fische waren weg“, erinnert sich Projektleiter Florian Neuhäusel, der das Fischereirecht für den Bach besitzt.

Kein Otterfutter

Nun ist es in solchen Fällen landläufig üblich, auf fangfähige Besatzfische aus Zuchtanstalten zurückzugreifen, um den Fischbestand wieder herzustellen. Doch das bringt in den meisten Fällen nur neue Probleme mit sich: Die Zuchtfische, die eine Fütterung mit Fischpellets gewohnt sind, tun sich schwer, sich in ihrem neuen Lebensraum zurechtzufinden. Sie finden kaum Nahrung, kennen keine Gefahr und sind leichte Beute für alle Fischfresser. „Hätten wir uns dafür entschieden, wären die Besatzfische nur Otterfutter gewesen“, ist sich Neuhäusel sicher.

Gut angepasst

Er wollte gemeinsam mit Vereinskollegen Willibald Buchbauer einen anderen Weg gehen und anstelle von großen Besatzfischen lieber befruchtete Fischeier in den Bach einbringen. Die Brutfische kommen bereits im Gewässer zur Welt, werden auf dieses geprägt und sollten so besonders gut an diesen Lebensraum angepasst sein. „Homing“ nennt man dieses Vorgehen in der Fachsprache.

28.000 Eier

Der Fischereirevierverband Wolfsberg mit seinem Vorsitzenden Bernhart Binder erklärte sich bereit, das Projekt zu finanzieren. Die nötigen Fischeier des genetisch besonders wertvollen Görschitztaltyps erhielt man von der Fischzucht Hammer in Sirnitz. 28.000 befruchtete Fischeier wurden fortan jedes Jahr in selbst gebauten Brutröhren im Feistritzbach und in der oberen Lavant bei Reichenfels an besonders geeigneten Stellen platziert, wobei auch Faktoren wie Hochwasser, Eintrübung und nicht zuletzt unerwünschte Laichräuber berücksichtigt werden. Die Erbrütungsboxen müssen mindestens einmal im Monat kontrolliert und gereinigt werden, bis die Brütlinge aus den Eiern schlüpfen. Anfang Mai wird die im Bach gezogene Brut in seichte, strömungsberuhigte Bereiche entlassen, wo sie selbstständig fressen und von größeren Forellen nicht so leicht erbeutet werden kann.

Andere ermutigen

Für den Projektleiter ist das bisher erste Homing-Projekt im Lavanttal ein Erfolg: „Es ist erstaunlich, wie sich der Jungfischbesatz instinktiv richtig verhält“, spricht Neuhäusel aus Erfahrung. „Die Fische können in Zukunft auch dem Otter besser standhalten als die herkömmlichen größeren Zuchtfische. Wir finden heute wieder eine gesunde Bestandspyramide in unseren Gewässern vor“, sagt Neuhäusel, der andere Revierbewirtschafter dazu ermutigen will, selbst Fische zu erbrüten.

Markus Payr von der Fischzucht Hammer in Sirnitz mit den befruchteten Forelleneiern.
Projektleiter Florian Neuhäusel und Willibald Buchbauer beim Einsetzen der Eier in die Brutkästen.
In selbst gebauten „Käfigen“ überdauern die Eier den Winter.
: Die frisch geschlüpften Brutfische ernähren sich die erste Zeit über vom Dottersack, der mit Nährstoffen gefüllt ist.
Ist der Dottersack aufgebraucht, können sich die Jungfische selbstständig ernähren und werden an geeigneten Stellen ausgesetzt.
Foto: Rostislav - stock.adobe.com
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