Stift St. Paul
Kultursommer und Ausstellung wurden feierlich eröffnet
Vergangenen Samstag fiel der Startschuss für das traditionelle St. Pauler Kunst- und Kulturprogramm.
ST. PAUL. Der 41. St. Pauler Kultursommer 2.0 in der Stiftskirche sowie die aktuelle Ausstellung "Zur Hölle mit dem Himmel?" sind am letzten Wochenende angelaufen. Die Eröffnungsfeier am Samstagabend, 22. Mai 2021, war getragen von der Freude über den Neustart von Kunst und Kultur nach langen Monaten der Absenz. Kulturreferent Landeshauptmann (LH) Peter Kaiser führte ein Sextett aus Verantwortlichen und offiziellen Vertretern an und gab allen vor: „3, 2, 1, eröffnet!“
Eröffnungsfeier in St. Paul
Grußworte sprach bei der Eröffnung auch der St. Pauler Bürgermeister Stefan Salzmann. Er betonte, dass er den Genuss von Kunst und Kultur weiter forcieren wolle. Für die musikalische Umrahmung der Eröffnung sorgte das Bläserensemble der Alt-Lavanttaler Trachtenkapelle (ATK) St. Paul unter Leitung von Adi Streit. Am Saxophon begeisterte Edgar Unterkirchner.
Kunst und Kultur stärken
Den St. Pauler Kultursommer bezeichnete LH Kaiser als wichtigen Vermittler von Kultur und Musik im vielfältigen Kulturland Kärnten. In der Eröffnungsrede zitierte der Landeshauptmann Ludwig van Beethoven mit „Musik ist höhere Offenbarung als alle Weisheit und Philosophie“. Die wichtige Rolle von Kunst und Kultur sei uns Menschen gerade durch die Corona-Krise wieder stärker ins Bewusstsein gerückt: "Ohne Kunst und Kultur ist es sehr still. Es ist eine Entsagung von gewohnter, grenzüberschreitender, verbindender Kommunikation."
Kultureller Nahversorger
Als Vorsitzender im Verein Freunde des St. Pauler Kultursommers sprach Pater Siegfried Stattmann. Der Veranstaltungsreigen werde nun als „Plan B mit Auflagen“ durchgeführt, es hätte auch den „Extremfall C mit Absagen“ geben können. Über das Programm des St. Pauler Kultursommers informierte der künstlerische Leiter Siegi Hoffmann. So biete man als „kultureller Nahversorger“ insgesamt 19 Veranstaltungen. Es gehe um eine Begegnung mit Musik, mit Menschen – und vielleicht an diesem Ort auch mit Gott, so Hoffmann. Stiftsadministrator Pater Marian Kollmann hob hervor, dass die Kulturvermittlung seit jeher eine wichtige Aufgabe der Benediktiner sei.
Treffende Ausstellung
Über die Ausstellung im Stiftsmuseum sprach Museumsleiter Pater Gerfried Sitar. Bei „Zur Hölle mit dem Himmel?“ geht es laut dem Untertitel um die Geschichte der Seuchen zwischen Bangen und Hoffen. Sitar betonte, dass es in der Geschichte immer Seuchen, ausweglose Situationen und Menschen, die an der Zukunft zweifelten, gegeben habe. Es habe aber immer auch Menschen gegeben, die quergedacht haben. Am Ende der Ausstellung – sie ist bis November geöffnet – steht laut Sitar ein Ausblick in eine bessere Zeit: „Der Mensch findet sein verlorenes Paradies wieder“.
Rede von Mettnitzer
Den Festvortrag hielt der Theologe und Psychotherapeut Arnold Mettnitzer. Er betonte, dass Pfingsten ein Hochfest der Kirche sei, aber nicht in der Kirche bleiben dürfe: „Die Kirche hat den Heiligen Geist nicht gepachtet.“ Einen Schwerpunkt seines Vortrages bildete der Umgang mit Sprache. Und Mettnitzer mahnte: „Geist und auch den Heiligen Geist gibt es nicht, wenn wir uns nicht um ihn kümmern. Wenn ein Klima herrscht, wo Geist wachsen kann, hat er eine Chance – sonst verkümmert er.“
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