Lavanttal: Neuer Notdienst weist noch Engpässe auf
Seit Jahresbeginn wurde der hausärztliche Bereitschaftsdienst neu im Bezirk Wolfsberg 93 Mal genutzt. Mehr Ärzte werden gebraucht.
LAVANTTAL (emp). Wer an Werktagen zwischen 19 und sieben Uhr einen Hausarzt benötigt, muss sich seit 2. Jänner an den neuen hausärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Telefonnummer 141 wenden – bisher taten dies 93 Personen im Bezirk Wolfsberg.
Welche Notrufnummer gilt wann?
"Auch für den Dienst an Wochenenden und Feiertagen gilt die Rufnummer 141, für akute Notfälle der Notruf 144", ergänzt Klaus Mitterdorfer von der Ärztekammer Kärnten. Die Teilnahme am neuen Bereitschaftsdienst ist für die Ärzte freiwillig.
Mehrere Ärzte im Bezirk Wolfsberg
"Im Bezirk Wolfsberg haben sich zwar einige Ärzte für den neuen hausärztlichen Bereitschaftsdienst angemeldet, jedoch versieht derzeit nur ein Arzt aktiv Dienst", weiß Bernhard Dreschl, Chef der Rettungsleitstelle des Roten Kreuzes Kärnten. Die Folge: "Dadurch ergeben sich vor allem im Bereich Lavamünd, aber auch tageweise im Bereich Wolfsberg Süd und Nord Engpässe", ergänzt Dreschl. Wünschenswert sei, "dass die Ärzte mehr Interesse am System zeigen."
Telefonarzt vermittelt
"Wesentlich ist, dass der Patient, der zwischen 19 und sieben Uhr 141 anruft, noch nicht direkt zum Hausarzt, sondern im ersten Schritt zu einem Telefonarzt verbunden wird, dem er seine Beschwerden schildert", erklärt Dreschl.
Der Telefonarzt entscheidet über die weitere Vorgehensweise. "Kann dem Patienten durch den Telefonarzt nicht ausreichende geholfen werden, leitet dieser den Fall ans Rote Kreuz weiter und wir alarmieren den diensthabenden Visitenarzt im Rahmen des hausärztlichen Bereitschaftsdienstes", sagt Dreschl.
ZUR SACHE
Der neue häusärztlichen Bereitschaftsdienst startete am 2. Jänner 2015.
Seit Beginn des neuen häusärztlichen Bereitschaftsdienstes wurde dieser 93 Mal im Bezirk Wolfsberg in Anspruch genommen.
Von den 93 Mal ließ der Telefonarzt sieben Patienten direkt mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus bringen.
Vier Mal (von 93) musste die Rettung ausrücken, weil kein Visitenarzt den Sprengel betreut hat.
13 Mal (von 93) wurde ein Arzt für eine Visite vor Ort alarmiert.
69 Mal (von 93) konnte dem Anrufer mit der telefonischen Beratung des Telefonarztes geholfen werden. Visite vor Ort oder Abklärung im Krankenhaus war nicht erforderlich.
Der neue hausärztliche Bereitschaftsdienst kann an Werktagen zwischen 19 und sieben Uhr beansprucht werden.
Erreichbar ist der neue Dienst telefonisch unter der Rufnummer 141.
Wer die 141 wählt, wird im ersten Schritt vom Telefonarzt beraten und sollte seine Sozialversicherungsnummer, Name, Adresse und Telefonnummer griffbereit haben.
Zu Stoßzeiten soll künftig ein zweiter, zusätzlicher Telefon-
arzt zum Einsatz kommen.
Rund 150 Ärzte haben sich derzeit auf der Online-Plattform für die Teilnahme am hausärztlichen Bereitschaftsdienst registriert.
Die Koordination des neuen Bereitschaftsdienstes übernimmt die Rot Kreuz-Landesleitstelle Kärnten.
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