Wolfsberg
PVZ kann laut Prettner "gar nicht schnell genug" kommen

Von links: Bezirksärztevertreter Frank Bolvari, Stadträtin Isabella Theuermann, Gesundheitslandesrätin Beate Prettner. | Foto: MeinBezirk.at/Privat/Land Kärnten
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FPÖ-Stadträtin Isabella Theuermann nimmt Stellung zu den jüngsten Äußerungen von Bezirksärztesprecher Frank Bolvari und fordert einmal mehr einen kinderärztlichen Bereitschaftsdienst. Primärversorgungszentrum laut Beate Prettner "im Laufen".

LAVANTTAL. In der vorletzten Ausgabe der Woche Lavanttal würdigte Bezirksärztesprecher Frank Bolvari die niedergelassene medizinische Versorgung im Lavanttal und betonte die umfangreichen Leistungen der dortigen Ärzteschaft. „Das medizinische Angebot ist äußerst umfangreich. Vor allem in Wolfsberg und Umgebung gibt es genügend Ärzte“, meinte Bolvari im Interview. Skeptisch zeigte er sich gegenüber den von Landesrätin Beate Prettner geplanten Primärversorgungszentren – eine solche Gemeinschaftspraxis mit besonders langen Ordinationszeiten sollte bis 2025 neben Völkermarkt, Villach und Spittal auch in Wolfsberg entstehen. „Ich sehe den unmittelbaren Bedarf nicht unbedingt. Die niedergelassenen Ärzte ordinieren auch nachmittags und freitags, außerdem gibt es Bereitschaftsdienste an den Wochenenden und im schlimmsten Fall das Krankenhaus. Viel wichtiger wäre es, einzelne Facharztstrukturen zu entlasten“, so Bolvari.

Erneute Forderung nach Kinderärzten

Die Äußerungen des Bezirksärztesprechers sorgten nun für eine Reaktion aus der Politik. Wolfsbergs freiheitliche Stadträtin Isabella Theuermann zeigt sich von den Aussagen Bolvaris irritiert: „Bestehen Kommunikationsprobleme zwischen der der Ärzteschaft und der Gesundheitslandesrätin? Ist hier tatsächlich Sand im Getriebe oder schiebt Landesrätin Prettner die Ärzteschaft vor, weil sie doch kein Primärversorgungszentrum im Lavanttal umsetzen möchte?“, fragt Theuermann. Sie fordert ein, die Bevölkerung über den aktuellen Stand des Vorhabens zu informieren und bekräftigt im gleichen Zuge einmal mehr ihre Forderung nach einem kinderärztlichen Bereitschaftsdienst: „Eltern sind gezwungen, mit kranken Kindern ins Klinikum Klagenfurt auszuweichen, was nicht nur eine logistische Herausforderung, sondern auch eine enorme Belastung für die Familien darstellt“, so Theuermann. Wiederholt wurden entsprechende Anträge im Gemeinderat von der SPÖ-Mehrheit abgelehnt.

"So schnell wie möglich"

Gesundheitslandesrätin Beate Prettner steht nach wie vor hinter den Primärversorgungseinheiten: „Mir kann es gar nicht schnell genug gehen. Es wird noch im Frühjahr gemeinsam mit der ÖGK Austauschtreffen für interessierte Ärzte an den Standorten Wolfsberg, Völkermarkt und Spittal geben.“ Die Ärzteschaft würde dem Projekt laut Prettner auf jeden Fall positiv gegenüberstehen, wie sie am Beispiel Villach zeigt: „Die Einreichfrist ist am 31. März abgelaufen. Es haben sich kürzester Zeit etliche Interessenten gemeldet. Das freut mich riesig“, so Prettner. Auch Gesundheitsminister Johannes Rauch bekräftigte in einer von Theuermann gestellten parlamentarischen Anfrage die Absicht zur Bildung von PVZ.

Steiermark ist Vorreiter

Zu den Berfürworterinnen der PVZ zählt auch Wolfsbergs Vizebürgermeisterin Michaela Lientscher (SPÖ), die aus ihrer Erfahrung als Oberärztin im LKH Wolfsberg spricht: „An Primärversorgungseinheiten führt gar kein Weg vorbei. Es ist zahlenmäßig belegbar, dass der Zulauf in die Spitalsambulanzen von Monat zu Monat stärker wird. In der Steiermark gibt es mittlerweile 14 solcher Einheiten und elf weitere sind geplant; in Kärnten haben wir gerade einmal eines, und zwar in Klagenfurt“, so Lientscher. „Wir müssen uns überlegen, wie wir diese Situation verbessern können. Ich würde mich über konstruktive Gespräche mit interessierten Ärzten freuen.“

Große Entlastung

Mit der Eröffnung der PVZ könne man dem geänderten Verhalten der Patienten effektiv begegnen: „Die Menschen sind es mittlerweile gewöhnt, dass alles rund um die Uhr zur Verfügung steht und erwarten sich dies auch vermehrt von unserem Gesundheitssystem. Sie kommen zu jeder Tages- und Nachtzeit in die Spitäler oder gehen innerhalb kürzester Zeit mehrmals zum Arzt, anstatt ihre Erkrankung richtig auszukurieren. Primärversorgungseinheiten wären eine starke Entlastung für die Krankenhäuser", so Lientscher.

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