L(i)ebenswertes St. Georgen
Seit 37 Jahren im Dienst der Gemeinde
Amtsleiter Gerhard Loibnegger spricht über die Verselselbstständigung von St. Georgen, seine beruflichen Tätigkeiten und schöne Plätze.
ST. GEORGEN. Er ist der Längstbedienstete der Gemeinde St. Georgen: Seit 37 Jahren ist Gerhard Loibnegger im Gemeindedienst tätig, 21 Jahre davon als Amtsleiter. Nach Abschluss der Handelsschule und des Präsenzdienstes war Loibnegger zunächst fünf Jahre in der Buchhaltung in einem Wolfsberger Unternehmen tätig. Danach verschlug es ihn in die Marktgemeinde St. Paul, wo er im Melde-, Sozial- und Fremdenverkehrsamt tätig war.
Verselbstständigung
Nach gerade einmal vier Jahren dort erlebte er ein besonderes Ereignis mit – die Verselbstständigung der Gemeinde St. Georgen, die damals noch der Marktgemeinde St. Paul angehörte. „Das war eine spannende Zeit. Durch eine Gesetzesnovelle konnte sich St. Georgen nach einer Volksbefragung wieder verselbstständigen“, erinnert sich der Amtsleiter zurück. Bei der Volksbefragung am 16. Dezember 1990 stimmten nahezu 60 Prozent der Bürger der Altgemeinde St. Georgen für die Trennung von St. Paul. „Der Prozess dauerte nicht lange, innerhalb von 14 Tagen war alles abgewickelt“, so der Lavanttaler. „Der damalige Bürgermeister Studienrat Ignaz Lernbaß von St. Paul meinte: ‚Wenn‘s die Bürger haben wollen, dann wird die Großgemeinde St. Paul nichts dagegen haben, wenn St. Georgen eine eigene Gemeinde wird’." Nach einer einvernehmlichen Vermögensauseinandersetzung, entsprechenden Gemeinderatsbeschlüssen und der Verordnung der Kärntner Landesregierung wurde St. Georgen mit 1. Jänner 1991 zur eigenen Gemeinde.
Positive Entwicklungen
In den ersten Jahren nach der Trennung von St. Paul wurde die kommunale Infrastruktur aufgebaut. 1996 wurde das Mehrzweckgebäude Gemeindeamt mit obenauf 8 Eigentumswohnungen errichtet. Im „Thonhauser Stadl“, ein historisches Gebäude, welches sich neben dem Gemeindeamt befindet, wurde mit mustergültiger Altbausanierung ein Kindergarten samt Kultursaal und Wohnung errichtet. Des Weiteren wurde in den Jahren 1996 bis 1999 in der gesamten Gemeinde eine Kanalisationsanlage gebaut – damalige Kosten: 60 Millionen Schilling. Auch ein Biomasseheizwerk, welches insgesamt um die 60 Liegenschaften mit Wärme versorgt und an welchem alle öffentlichen Gebäude angeschlossen sind, wurde errichtet. Durch gezielten Wohnbau und Siedlungsentwicklungen sind mehr als 100 Einfamilienwohnhäuser und ca. 120 gemeinnützige Wohnungen neu #%entstanden.
Bildung und Tourismus
Zudem wurde viel in die Bildungsinfrastruktur investiert: Der Schülerhort in der Volksschule wurde bereits sehr früh installiert, 2010–2012 erfolgten dann die Generalsanierung der VS und der Bau der Musikschule. 2016 kam eine Kindertagesstätte hinzu. St. Georgen ist zudem durch die vielen Rad- und Wanderwege wie etwa Herzogberger Mostwanderweg, Kulturwanderweg Steinberg-Brandl, die Aussichtsplattform Bernsteiner Ofen, den Drei-Hütten-Wanderweg „Stiftshütte – Gundischer Hütte – Steinberger Hütte“ zu einem beliebten Ausflugsziel geworden.
Wichtige Aufgaben
Als Amtsleiter zählen die Dienstaufsicht im Gemeindeamt selbst und über die Betriebe der Gemeinde wie Kindergarten und Bauhof zu Loibneggers Aufgaben. Inhaltlich ist er für die Agenden der Raumordnung und Flächenwidmung, Straßen und Wege, die Umsetzung von Beschlüssen und die Koordination von Projekten verantwortlich. Gemeinsam mit der Finanzverwalterin Sabine Fuchs wird das Budget (Voranschläge, Rechnungsabschlüsse, Finanzierungspläne) ausgearbeitet und abgewickelt. An seiner Tätigkeit schätzt er vor allem die Zusammenarbeit mit den Bürgern. „Die Gemeindeverwaltung steht den Bürgern wirklich in allen Lebensbereichen zur Seite“, meint Loibnegger. Ebenso seien das wertschätzende Miteinander und das gute Betriebsklima im Gemeindeamt hervorzuheben.
Lieblingsplatz
In seiner Freizeit tankt der langdienende Gemeindebedienstete gerne durch das Wandern und Radfahren neue Kraft für den Arbeitsalltag. Loibneggers Lieblingsplatz in St. Georgen ist übrigens die Brandlalm mit der Aussichtsplattform beim Bernsteiner Ofen. „Ich durfte diesen Ort bereits als Kind kennenlernen. Man genießt dort eine wirklich tolle Aussicht ins Lavanttal. Bei Schönwetter kann man mit freiem Auge sogar das Wörtherseestadion sehen“, schwärmt Loibnegger.
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