Margit Obrietan aus Pölling
Sie kennt kein Leben ohne Gesang

- Besonders Kirchenmusik lässt das Herz von Margit Obrietan aus Pölling höher schlagen.
- Foto: RMK
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Seit vier Jahrzehnten hat Margit Obrietan den Dirigentenstab nie aus den Händen gelegt.
ST. ANDRÄ. Unzählige Notenblätter, die Stimmgabel und Geselligkeit unter den Sängern begleiten Margit Obrietan schon seit ihrer Jugend. Eines der ersten Vorbilder der 58-Jährigen war Sundolf Seifert, ehemaliger Lehrer in der Hauptschule St. Stefan und Chorleiter des des örtlichen AGV Bergmannsklang: „Meine Eltern haben dort mitgesungen, ich durfte sie bereits als 11-Jährige zu den Proben begleiten. Zusätzlich war ich Teil des Schulchors von Sundolf. Den größten Gefallen fand ich natürlich an seiner Chorleitung – damals war mir schon klar, dass ich auch einmal vorne stehen und dirigieren möchte.“ So nahm die begeisterte Musikerin fünf Jahre später an ihrer ersten Chorleiter-Schulung teil und versuchte sich in ihrer neuen ehrenamtlichen Tätigkeit. „Ilse Storfer hat mir diesen Weg geebnet“, fügt Obrietan hinzu.
Junges Blut
Bereits im Alter von 16 Jahren hat sie ihre ersten Erfahrung als Chorleitern sammeln dürfen und übernahm mit 18 Jahren – im Jahr 1981 – den damaligen gemischten Chor Siegelsdorf. Später fusionierte der Klangkörper mit dem gemischten Chor St. Marein zum heutigen Singkreis Thürn. „Einige von den aktuellen Mitglieder haben damals unter meiner Leitung schon gesungen“, erzählt Obrietan stolz. Zusätzlich zum gemischten Chor Siegelsdorf übernahm sie im Jahr 1986 die Leitung der heutigen Singgemeinschaft Pölling-St. Andrä, wo Obrietan heuer auch ihr 35-Jahr-Jubiläum als Chorleiterin feiert. Parallel dazu lenkt sie aktuell die musikalischen Geschicke des Männergesangsvereins (MGV) Granitztal und des Doppelquartetts Singkreis MIRA.
„Das Chorleiten ist ein Geben und Nehmen. Man bekommt irrsinnig viel zurück.“ Margit Obrietan
Ein Chor ist nicht genug
Nach ihrer Zeit in Siegelsdorf startete Obrietans Ära in St. Andrä. „Den örtlichen MGV leitete ich von 1992 bis 2007 durchgehend. Dann legte ich eine Pause ein“, blickt sie zurück. Nach ihrem Wiedereinstieg dirigierte die Chorleiterin aus Pölling die Männer noch bis ins Jahr 2012. Ihr Fazit: „Dass Männer eine klare Ansprache brauchen, war wohl mein längster Lernprozess.“
Alle guten Dinge sind drei
Für ein paar Jahre stand Obrietan, die beruflich bei der Stadtgemeinde St. Andrä angestellt ist, sogar drei Chören gleichzeitig als Leiterin vor. Sänger der Singgemeinschaft Pölling-St. Andrä, des MGV St. Andrä und des gemischten Chors Maria Rojach studierten mit ihr viele Lieder ein. „Im Laufe meiner Karriere hatte ich auch die interimistische Leitung der Singgemeinschaft Kliening und Theißenegg inne“, fügt die engagierte Musikerin hinzu.
Gemeinschaft erleben
Seit Jahren ist Obrietan auch im Musikausschuss des Sängeraus Lavanttal tätig, Obmann Walter Freigassner bezeichnete sie einst sehr treffend als „Gau-Mama“. Durch viel Engagement konnte sie in der Lavanttaler Sängerlandschaft bereits einiges bewegen. „Singen tut so gut, das will ich weitergeben. Die Gemeinschaft bildet die wichtigste Säule“, betont Obrietan. Sie sieht in den Gesangsvereinen wertvolle Kulturträger. „Aber vor allem die Schnelllebigkeit unserer Gesellschaft machen es den Chören schwer. Doch jeder muss das Schöne darin für sich selbst entdecken“, meint sie abschließen.


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