Alte Ansichten
St. Andrä wie es früher einmal war

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Günter und Maximilian Peter, die Stadtarchivare von St. Andrä zeigen unseren Lesern eine Auswahl alter Ansichten aus der Bischofsstadt und laden zu einem Besuch in den „Raum der Geschichte“ neben der Galerie II

Die undatierte Fliegeraufnahme zeigt den historischen Kern der Stadt St. Andrä mit seinen beiden markanten Kirchenbauten, der Basilika und der Domkirche. Interessant ist der Vergleich zu heute in einigen Details: Dort, wo heute ein großer, 1977-1979 erbauter Wohnkomplex mit Gemeindewohnungen steht, sind auf der Aufnahme Wirtschaftsgebäude und dichter Baumbestand zu sehen. Der „Götzenhof“ war Teil des Landwirtschaftsbetriebes des in St.Andrä ansässigen Jesuitenordens. Gut sichtbar ist auch die äußerst dünne Bebauung rund um die Basilika Maria Loreto.

Ein wahres Schmankerl für Nostalgiker ist die Aufstellung von Wallfahrtbussen vor der Basilika Maria Loreto. Seit der Aufstellung der „Schwarzen Madonna“ im Jahr 1647 florierte in St. Andrä die Wallfahrt mit einigen wenigen Unterbrechungen. Das Bild zeigt, dass diese jahrhundertealte Tradition stets hochgehalten wurde und andererseits ist das Bild ein Zeitdokument, wie früher gereist wurde. Die Aufschrift „Lavanttaler Fernreisebus“ auf dem zweiten Bus von links beweist, dass auch damals die Sehnsucht nach der Ferne groß war.

Die Postkarte vom 26. Juli 1902 (!) zeigt die Räumlichkeiten des Gasthofes Deutscher, wie sie damals bestanden. Während das Gastzimmer bei einem Besuch im nunmehrigen Restaurant „Marco & Wolfgang im Gasthof Deutscher“ noch auffindbar ist, ist der abgebildete Gartensalon durch die Umbauten des Hauses nach dem Zweiten Weltkrieg heute nicht mehr als eine schöne Erinnerung. Der Kern des Hauses in der Innenstadt St. Andräs stammt übrigens bereits aus dem 15. Jahrhundert. Seit Mitte des 17. Jahrhunderts wird das Anwesen im Familienbesitz als Gasthof geführt.

Von der heutigen Verkehrslawine, die tagtäglich auf der vielbefahrenen B70 durch St. Andrä donnert, ist auf diesem Bild nicht viel zu sehen Es stammt wohl aus den 1930er-Jahren und zeigt einen für jene, die den Platz vor der Domkirche heute kennen, ungewohnten Anblick. Das dominante Satteldach-Gebäude hinter dem (zugegebenermaßen sehr zeitgenössischen) Auto war das „Knauder-Häusl“, das wohl nicht zuletzt aufgrund des für den Verkehr benötigten Platzes abgerissen wurde. Links im Bild nur angeschnitten sieht man auch einen heute bereits ebenfalls entfernten Pavillon, der aber einigen St. Andräern als „Gritsch-Pavillon“ noch ein Begriff ist.

Man könnte meinen, es ist das historische Gefährt, das eben noch beim „Knauder-Häusl“ vorbeirauschte, das nunmehr eine Rast vor dem Gasthof Tavernwirt macht. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass der Lebensmittelkonzern Spar das Areal des Traditionsgasthauses gekauft hat und dort zurzeit einen großen Supermarkt errichtet, ist das Bild eine nostalgische Reise in die Vergangenheit der Stadt. Die Geschichte des Gasthauses geht weit zurück: Im Kärntner Landesarchiv findet sich eine Urkunde vom 10. Feber 1634, in der Freiherr Georg Andre von Kronegg dem Salzburger Pflegsverwalter zu St. Andrä die zur Herrschaft Kollnitz gehörige Hube zu Wölzing mit „Tafernrecht“ verkauft – daher der Name: Tavernwirt.

Über die Autoren

Günter und Maximilian Peter sind Vater und Sohn, der eine Historiker, der andere Kunsthistoriker. Sie betreuen gemeinsam das Stadtarchiv St. Andrä, in dem sich jeder Interessierte Einblick in die umfassende Geschichte der Stadt verschaffen kann. Seit August 2022 präsentiert der „Raum der Geschichte“, der als dauerhafter Ausstellungsraum direkt neben der Galerie II in der St. Andräer Innenstadt zu finden ist, die wichtigsten Exponate im Gemeindeeigentum, darunter auch ein wertvolles Modell der Basilika Maria Loreto. Zu besichtigen ist der Raum der Geschichte zu den Öffnungszeiten der Bücherei und auf Anfrage.

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