Daniel Baumgartner aus Reichenfels
Über den Mut zum Transgender

Seit etwas mehr als zwei Jahren ist die Geschlechtsumwandlung bei Daniel Baumgartner im Gange. | Foto: RMK
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  • Seit etwas mehr als zwei Jahren ist die Geschlechtsumwandlung bei Daniel Baumgartner im Gange.
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Im Alter von nur 16 Jahren hat sich Daniel Baumgartner für eine Geschlechtsumwandlung entschieden.

REICHENFELS. Mit der Namensänderung von „Katharina“ auf „Daniel“ startete vor rund zwei Jahren eine bewegende Reise: Der heute 18-jährige Daniel Baumgartner aus Reichenfels begann sich einer Geschlechtsumwandlung zu unterziehen. Seit mehr als einem Jahr nimmt er nun Hormone zu sich und im Mai 2021 wurden ihm seine Brüste abgenommen: „Nach dieser Operation sind schon einige Tränen über meine Wangen gelaufen. Das ist ein großer Schritt und ich bin sehr stolz darauf.“

Viel Überwindung

Insbesondere in der Pubertät hat sich Daniel in seiner Haut nicht mehr wohl gefühlt. „Natürlich habe ich auch schon in der Volksschule Kleidung von meinem Bruder getragen und war eher burschikos. Aber mit 16 Jahren habe ich es dann als Frau gar nicht mehr ausgehalten“, erzählt der Reichenfelser. Ihm hat damals eine Freundin geraten, endlich mit seiner Mutter über dieses Thema zu sprechen: „Ich hatte anfangs keine Ahnung, wie ich es sagen sollte. Und dazu kam auch die Angst, wie meine Familie und Freude darauf wohl reagieren.“ Insbesondere Daniels Mutter war aber erleichtert, dass dieser Wunsch damals noch von Katharina endlich geäußert wurde.

Schon im Jugendalter fühlte sich Katharina als Frau nicht mehr wohl.  | Foto: Privat
  • Schon im Jugendalter fühlte sich Katharina als Frau nicht mehr wohl.
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Reden tut mehr als gut

„Ich fühlte mich in meinen Frauen-Körper ‚eingesperrt‘ und war komplett unglücklich“, schildert der Transgender. Die Zeit von der anfänglichen Verschlossenheit bis zu seinem „Outing“ beschreibt Daniel als schwierigste Phase: „Reden ist Gold. Da ist eine erste große Last von meinen Schultern gefallen. Außerdem gibt es Organisationen wie ‚Insieme’, wo man sich mit Transgender-Experten und Gleichgesinnten austauschen kann. Mittlerweile gehe ich damit ganz offen um.“ Sei es unter Arbeitskollegen – Daniel absolviert derzeit eine Lehre zum Maschinenbautechniker – oder unter Musikerkollegen bei der Stadtkapelle Bad St. Leonhard: Obwohl aller Anfang hart war, waren dennoch sofort Akzeptanz und Unterstützung vorhanden.

Hormone spritzen und Co.

Nach zahlreichen Terminen bei Psychologen, Psychiatern und Psychotherapeuten stand als erstes die Namensänderung am Programm. „Es ist ein einschneidendes Erlebnis für das gesamte soziale Umfeld“, betont Daniel. Im Juni 2020 erhielt er seine erste Hormonspritze, bis an sein Lebensende bekommt er alle zehn Wochen ein Spritze verabreicht. „Nach den ersten drei hatte ich keine Regelblutung mehr und der Stimmbruch setzte ein“, blickt der 18-Jährige zurück. Markantere Gesichtszüge, breitere Schultern, eine Rückbildung der weiblichen Rundungen und stärkeren Haarwuchs hat er ebenfalls diesen Hormonspritzen zu verdanken.

Voller Stolz geht es weiter

Zu Beginn der Geschlechtsumwandlung mussten seine Eltern noch alle Unterschriften für jegliche Behandlungen geben, da er noch nicht volljährig war. „Den Rückhalt von Freunde und Familie schätze ich sehr. Diese Geschlechtsumwandlung spielt eine sehr zentrale Rolle in meinem Leben. Mittlerweile bin ich aber mehr als glücklich und stolz auf alles, was ich erreicht habe“, so der Reichenfelser. Als nächstes möchte er sich im nächsten Jahr seine weiblichen Geschlechtsorgane entfernen lassen, mit den männlichen Geschlechtsorganen möchte er sich aber noch Zeit lassen. Derweil läuft der Heilungsprozess von seiner Brustoperation.

Seit etwas mehr als zwei Jahren ist die Geschlechtsumwandlung bei Daniel Baumgartner im Gange. | Foto: RMK
Schon im Jugendalter fühlte sich Katharina als Frau nicht mehr wohl.  | Foto: Privat
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