Wenige Schüler
Volksschule Schiefling vor dem Aus, Hoffnung für Prebl
Die Volksschulen Schiefling und Prebl erhielten wegen zu geringer Schülerzahlen einen "Mahnbrief" von Seiten der Bildungsdirektion. Zumindest in Schiefling wird die Volksschule bald geschlossen. In Prebl gehen die Schülerzahlen wieder nach oben.
WOLFSBERG, BAD ST. LEONHARD. Wenn in der Umgebung einer Volksschule weniger als 30 schulpflichtige Schüler leben und dort zum Unterricht angemeldet sind, muss die Bildungsdirektion die Schließung der jeweiligen Schule anordnen. In diesem Fall geht ergeht ein entsprechender Bescheid an die jeweilige Gemeinde, die als Schulerhalter über die weiteren Schritte entscheiden muss. Wenn nicht absehbar ist, dass sich der Trend der rückläufigen Schülerzahlen in nächster Zeit umkehren wird, bedeutet dies die Schließung des Schulstandortes.
Vier Stufen in einer Klasse
Im Lavanttal erhielten zwei Volksschulen einen entsprechenden Bescheid der Bildungsdirektion. Eine davon ist die VS Schiefling am Gemeindegebiet von Bad St. Leonhard, die sich aktuell in einer speziellen Situation befindet: „Aufgrund der laufenden Sanierung der VS Bad St. Leonhard werden aktuell nicht nur die 22 Schüler aus Schiefling, sondern auch die ersten und zweite Klasse der VS Bad St. Leonhard – also weitere 55 Kinder – am Standort Schiefling unterrichtet“, sagt Schulreferent Stadtrat Alexander Pichler. Dies wird jedoch nur noch von kurzer Dauer sein, denn aufgrund des planmäßigen Baufortschritt in Bad St. Leonhard geht man davon aus, dass dort bereits mit Beginn des nächsten Schuljahres wieder Leben einkehren wird. Die Volksschule Schiefling wird dann geschlossen, die Schieflinger Kinder werden in der neu gestalteten VS Bad St. Leonhard unterrichtet.
"Schließung gerechtfertigt"
Für den Schulreferenten ist die Schließung gerechtfertigt: „Wir bekommen in Bad St. Leonhard einen modernen Schulstandort, in dem alle Schüler Platz finden. Schiefling ist nur etwa vier Kilometer von Bad St. Leonhard entfernt, und ich bin mir sicher, dass es mit dem Schülertransport keine Probleme geben wird. Schließlich besuchen auch die Kindergartenkinder aus Schiefling bereits den Bad St. Leonharder Kindergarten", so Pichler. Die Sanierung der Volksschule Bad St. Leonhard wird rund 6 Millionen Euro kosten, wobei 75 Prozent der Baukosten vom Land Kärnten getragen werden. Was dann mit dem Schulgebäude in Schiefling geschehen wird? "Das wissen wir noch nicht", sagt Pichler. "Wir sind noch dabei, Ideen für die Nachnutzung zu entwickeln."
"Wird keine Schließung geben"
In der Volksschule Prebl werden aktuell 20 Kinder unterrichtet. Hier geht man trotz des Schreibens der Bildungsdirektion von einem Fortbestand der Volksschule aus. "Es wird zu keiner Schließung kommen. Wir erwarten für das nächste Jahr bereits 26 Schüler. Die Tendenz ist steigend, sodass wir in den nächsten Jahren wahrscheinlich sogar über 30 Kinder in der Volkschule Prebl haben werden", sagt Schulreferent Vizebürgermeister Alexander Radl. Schließlich sei auch die im Schulgebäude ansässige Kindergruppe voll ausgelastet.
Schulweg wäre zu lang
Abgesehen von den ohnehin steigenden Schülerzahlen sei den Kindern auch der zwölf Kilometer lange Weg in die nächstgelegene Volksschule, die Bildungswelt Maximilian Schell in Wolfsberg, nicht zuzumuten. "Wir haben ein entsprechendes Begründungsschreiben an die Bildungsdirektion geschickt und gehen davon aus, dass unsere Argumente stichhaltig genug sind, um den Fortbestand der Volksschule Prebl zu sichern", so Radl, der betont, dass in allen Volksschulen der Stadtgemeinde Wolfsberg hervorragende Arbeit geleistet werde.
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