Ettendorf
Das Hochwasser im Griff
Das Hochwasserschutzprojekt im Lavamünder Krottendorf kostet 1,17 Millionen Euro.
ETTENDORF (tef). Mehrfach standen die Firma Cimenti in Ettendorf und mehrere angrenzende Häuser in den letzten Jahrzehnten unter Wasser. Die letzte Katastrophe im Jahr 2004 machte allen Beteiligten klar, dass die regelmäßig wiederkehrenden Überflutungen durch die Lavant und den Klöschbach gestoppt werden müssen.
Langer Prozess
Seit 2008 wird nun schon von der Marktgemeinde Lavamünd, dem Land Kärnten und den im Bund zuständigen Abteilungen an einem Projekt gearbeitet, das die Firma Cimenti, sechs Gebäude und insgesamt zwanzig Menschen dauerhaft und effektiv vor den Wassermassen schützen soll. Vor Kurzem fand in Krottendorf endlich der Spatenstich für das Vorhaben statt. "Aus verschiedensten Gründen, unter anderem stellte sich während der Entwicklung des Projektes heraus, dass die Lavant rechtsufrig auf 400 Meter aufgedehnt und der Klöschbach auf einer Länge von 50 Meter verlegt werden müssen, haben sich die Gesamtkosten erheblich erhöht und es musste auch immer wieder umgeplant werden", erklärten sowohl der Lavamünder Baureferent Emmerich Riegler als auch Siegfried Juri von der Abteilung Wasserwirtschaft beim Land Kärnten.
Die Maßnahmen
Um das betroffene Areal in Krottendorf in der Zukunft bestmöglich zu schützen, werden in den nächsten Monaten 673 Meter Hochwasserschutzdämme und eine 85 Meter lange Hochwasserschutzmauer errichtet, außerdem Straßen auf einer Länge von 122 Metern angehoben. Läuft alles planmäßig, ist die Fertigstellung des Bauloses mit Ende 2019 anvisiert. Die Lavantaufweitung inklusive soll das "Hochwasserschutzprojekt Lavant-Klöschbach-Cimenti" laut Finanzplan 1,17 Millionen Euro kosten. Finanziert wird es zu 40 Prozent vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus und zu 40 Prozent vom Land Kärnten. Die verbleibenden 20 Prozent kommen von der Marktgemeinde Lavamünd und als Interessentenbeitrag von der Firma Cimenti.
Allgemeine Zustimmung
Der Lavamünder Bürgermeister Josef Ruthardt betonte bei der Spatenstichfeier, "dass im Gemeinderat die Wichtigkeit des Projektes über die Parteigrenzen hinweg von keinem der Mandatare in Frage gestellt wurde". Dass es trotz aller Maßnahmen keinen hundertprozentigen Schutz vor Elementarereignissen wie einem extremen Hochwasser geben kann, betonte der aus Wien angereiste Leiter der Sektion 1-Umwelt und Wasserwirtschaft, Günther Liebel, und er wies darauf hin, "dass auch die Mitarbeiter im Ministerium immer öfter mit den Auswirkungen des Klimawandels konfrontiert werden". Die Betroffenen im Lavamünder Krottendorf sollten davor künftig aber sicher sein.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zur Sache:
Projekt: "Hochwasserschutz-Lavant-Klöschbach-Cimenti"
Schutz: für 20 Menschen und sechs Gebäude Kosten: 1,17 Millionen Euro Finanzierung: 40 Prozent Bund, 40 Prozent Land und 20 Prozent Marktgemeinde Lavamünd und Interessenten
Dämme und Mauern: 873 Meter Hochwasserschutzdämme, 85 Meter Schutzmauer
Weitere Maßnahmen: Lavantaufweitung, Straßenanhebungen, Verlegung des Klöschbaches
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.