Neues Müllsystem beschlossen
Reichenfelser führen gelbe Säcke und rote Tonnen ein

- Müllinseln wie diese gehören in Reichenfels nach dem jüngsten Gemeinderatsbeschluss bald der Vergangenheit an
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- hochgeladen von Petra Mörth
Aus dem Gemeinderat: Die Marktgemeinde Reichenfels stellt ihr Abfalltrennsystem vom Bring- auf das Holsystem um.
REICHENFELS. Gelbe Säcke und rote Tonnen vor den Gebäuden werden in naher Zukunft im Intervall von sechs bzw. acht Wochen das Reichenfelser Ortsbild prägen. Denn die 15 Gemeinderatsmitglieder beschlossen in ihrer jüngsten Gemeinderatssitzung einstimmig die Umstellung des Müllsystems. „Das Abfalltrennsystem Verpackungsplastik und Altpapier wird vom Bring- auf das Holsystem umgestellt“, leitete Bürgermeister Manfred Führer (ÖVP) den ersten Tagesordnungspunkt ein. Ähnlich wie bereits in den Städten St. Andrä und Bad St. Leonhard sammeln die Bürger in der Marktgemeinde Reichenfels künftig zuhause in gelben 1.100 Liter-Säcken Plastik, das alle sechs Wochen abgeholt wird, sowie in roten 240 Liter-Tonnen Papier, das alle acht Wochen entleert wird. „Die Sammelstellen werden dann verkleinert bzw. aufgelassen“, erläuterte Führer weiter.
Knapp 3.000 Euro Mehrkosten
Vor der Beschlussfassung diskutierten die Mandatare von ÖVP, SPÖ und FPÖ in Anwesenheit von Bernhard Urbani vom Abfallwirtschaftsverband (AWV) Lavanttal über vierzig Minuten lang ausführlich über die Umstellung. „Alles recht und schön. Auf der einen Seite sollen wir Plastik einsparen und auf der anderen Seite haben wir wieder viel mehr Plastik. Das sind bei zirka 600 Haushalten mal zwölf Monate ungefähr 7.000 Plastiksäcke mehr. Das ist irrsinnig viel“, gab Gemeinderätin Giselinde Seidlinger (SPÖ) zu bedenken. Diesem Einwand konterte wiederum Urbani: „Der gelbe Sack wird selbstverständlich auch wieder recycelt.“ Hauptsächlich beschäftigte die Gemeinderatsmitglieder jedoch die Frage, ob mit der Umstellung des Müllsystems auf die Gemeinde Mehrkosten zukämen. „Generell haben wir eine leichte Preissteigerung für die Gemeinde, aber nicht für den Bürger, von zirka zwei Euro pro Person pro Jahr“, fasste der Bürgermeister, die zuvor von Bauamtsleiter Thomas Koller geschilderten Mehrkosten von rund 2.700 Euro pro Jahr, zusammen.
Keine hohen Reinigungskosten mehr
Mehrkosten verursacht das neue Holsystem der Marktgemeinde durch den Ankauf von Papiertonnen und die Hausabholung des Altpapiers bei gleichzeitigem Wegfall von Altstoff Recycling Austria (ARA)-Gutschriften aus Standplatzmieten bei den Umweltinseln. Doch der Gemeinderatsbeschluss bringt in Reichenfels auch Einsparungen mit sich: „Unsere Mitarbeiter müssen bei den Müllinseln regelmäßig nachklauben, nachsortieren, nachschmeißen, weil es einfach nicht funktioniert“, spielte Führer auf die hohen Reinigungskosten an. Eine Sonderregelung wird es weiterhin für die Reichenfelser aus dem ländlichen Bereich der Marktgemeinde geben: Denn sie bringen künftig neben dem Restmüll auch Plastik und Papier selbst zum Altstoffsammelzentrum (ASZ) - im Gegenzug genießen sie eine vergünstigte Müllgebühr.
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