Wolfsberger denken über "Shared Space" für Obere Stadt nach

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petra.moerth@woche.at

WOLFSBERG. Im November des Vorjahres hat die Stadtgemeinde Wolfsberg im Hinblick auf die Neugestaltung der Oberen Stadt einen Architekturwettbewerb ausgeschrieben. Der gebürtige Lavanttaler Johannes Wohofsky vom Architekturbüro "balloon" mit Firmensitzen in Graz und Wolfsberg ging heuer im Frühjahr mit seinem Projekt als Sieger hervor.
Mit der Präsentation des Konzeptes mit dem Titel "Zukunft Obere Stadt" fiel gestern am Abend im gut besuchten Rathaus-Festsaal zugleich der Startschuss zu einem breiten Bürger-Beteiligungsprozess. Wohofskys Pläne fokussieren den rund 7.000 Quadratmeter großen Bereich der Oberen Stadt vom Bleiweißparkplatz über die Johann-Offner-Straße und den Hohen Platz bis zum Rathaus.

Neues Wohnzimmer für die Wolfsberger

Diese Fläche soll im Gesamten in einen so genannten "Shared Space" umgewandelt werden, eine barrierefreie, schwellenlose Fläche ohne Gehsteige, die von allen Verkehrsteilnehmern, also Fußgängern, Radfahrern und Kraftfahrzeugen, gleichberechtigt genutzt wird.
Mit der Schaffung von drei baulich abgesetzten kleineren Platzflächen in Form von sanften Niveaus plant Wohofsky den Hohen Platz in das "Wohnzimmer der Wolfsberger" für Hochzeiten, Musikveranstaltungen und Public Viewing zu verwandeln. Die bestehenden Parkplätze an der Nordseite würden weg fallen, Zufahrtsmöglichkeiten für Ladetätigkeiten der Betriebe blieben aber erhalten.

Rund um die Uhr Leben in der Oberen Stadt

"Für uns ist es ideal, wenn eine Stadt 24 Stunden lebt", spielte der Architekt Johannes Wohofsky auf die Stadt als Begegnungs- und Kommunikationsraum mit einem gesunden Funktionsmix aus Wohnungen, Gewerbebetrieben, öffentlichen Gebäuden und Freizeiteinrichtungen an. Weitere konkrete Einzelmaßnahmen wie etwa die Nutzung von Leerstandsflächen oder die Schaffung von Ersatzparkplätzen in unmittelbarer Nähe sollen im Rahmen des angesprochenen Bürger-Beteiligungsprozesses diskutiert und entwickelt werden.
Dies geschieht bis zum Sommer 2016 in Zusammenarbeit mit Rainer Rosegger und Elisa Rosegger-Purkrabek von der Agentur für Markt- und Gesellschaftsanalytik "Scan", die ähnliche Projekte bereits in Städten wie Bruck an der Mur, Hartberg und Bad Radkersburg erfolgreich umgesetzt hat.

"Stadtwerkstatt" zieht in leerstehendes Geschäft

Die Wolfsberger haben bereits in den nächsten Wochen im Rahmen einer Reihe von Stammtischen die Möglichkeit, mit Ideen, Anregungen und Kritik an der Ausgestaltung der Planung mitzuwirken. "Die Entscheidungen müssen auf eine breite Basis gestellt werden - was alle betrifft, können nur alle gemeinsam lösen", betonte der Soziologe Rainer Rosegger in Anlehnung an ein Zitat des Schriftstellers Friedrich Dürrenmatt. Auch themenbezogene Arbeitsgruppen seien in Vorbereitung. In einer noch auszuwählenden, derzeit leerstehenden Geschäftsfläche richten die Verantwortlichen in den nächsten Tagen eine "Stadtwerkstatt" als Kommunikationszentrum ein.
Begleitet wird das Projekt übrigens vom Wolfsberger Architekturstudenten Benjamin Melcher, der in Wohofskys Architekturbüro "balloon" seine Praxis absolviert und den Wolfsberger Bürger-Beteiligungsprozess zum Gegenstand seiner Diplomarbeit gemacht hat.

Stadtoberhaupt ruft Wolfsberger zur Teilnahme auf

Der Wolfsberger Bürgermeister Hans-Peter Schlagholz (SPÖ) verwies auf die momentane Problemlage, die aufgrund der enormen Verkehrsfrequenz mit täglich rund 7.000 Fahrzeugen sowie der nötigen Sanierungen der Straßenoberfläche und mangelnder Barrierefreiheit ohnehin dringenden Handlungsbedarf erfordere. "Ich bitte daher die Menschen am Diskurs teilzunehmen", appellierte das Stadtoberhaupt am Ende der Präsentation.

ZUR SACHE:
Eine Kontaktliste für die Teilnahme interessierter Bürger liegt in der Kanzleistelle des Wolfsberger Rathauses auf. Mehr über das neue Projekt gibt es jetzt auch bereits im Sozialen Netzwerk "Facebook".

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