Modellflug-Weltmeister
17-jähriger Lavanttaler hat das Fliegen in den Genen
Der junge Lavanttaler Simon Walcher zählt österreichweit zur Speerspitze in Sachen Modellflugsport. Auch bei der Weltmeisterschaft in Rumänien triumphierte er.
LAVANTTAL. Der 17-jährige Simon Walcher aus Siegelsdorf hat ein besonderes Hobby: Wann immer es seine Freizeit erlaubt, trainiert er mit seinen ferngesteuerten Modellsegelflugzeugen – entweder zuhause am Flugplatz des Modellflugclubs St. Andrä oder am Sportplatz seiner Schule, der HTL für Flugtechnik in Eisenstadt. Das beharrliche Training zahlt sich aus: Ende August erflog sich Simon bei der Junioren-Weltmeisterschaft der Klasse F3K im rumänischen Sanpetru den Weltmeistertitel. Auch das österreichische Juniorenteam, dem mit Luca Brudermann ein weiterer Wolfsberger und der Salzburer Christian Brandner angehört, konnte sich im Teambewerb an der Spitze positionieren. Bei den österreichischen Meisterschaften Mitte September in Feldkirchen wurde Simon Junioren-Staatsmeister und immerhin siebenter in der Gesamtklasse.
Jahrelange Übung
„Ich bin durch meinen Vater Andreas zu diesem Sport gekommen, der das schon länger praktiziert als ich lebe. Ich bin praktisch damit aufgewachsen“, berichtet Simon. Ein guter Pilot zeichnet sich dadurch aus, dass er die vorhandene Thermik optimal ausnutzt, um die ihm gestellten Flugaufgaben zu erledigen. Dabei werden die Modelle allein durch die Kraft des Piloten bis zu 70 Meter in die Höhe geschleudert. „Einerseits geht es um die Wurftechnik und Muskelkraft, andererseits darum, die optimalen Einstellungen für das jeweilige Flugzeugmodell zu finden“, erklärt Simon. Da können Mikrometer über einen gelungenen Flug oder vorzeitige Landung entscheiden. Um auf Weltmeisterniveau zu fliegen, ist jahrelange Übung notwendig: „Ohne jegliches Vorwissen muss man mit vier bis fünf Jahren Training rechnen, bis man einigermaßen fliegen kann“, schätzt Walcher.
Wenig Jugend
Die verwendeten Modelle bestehen aus Carbon, sind nur 230 bis 250 Gramm schwer und zeichnen sich durch ihre enorme Stabilität aus. Sie sind auf bestmögliche Aerodynamik hin designt. Für ein Modell legt man schon einmal 1.200 Euro weg. „Man muss leider sagen, dass der Segelflug ein sehr teures Hobby ist. Das ist auch einer der Gründe, warum nur wenig Jugend nachkommt“, erklärt der Lavanttaler, der sich auch beruflich in Richtung Flug orientiert und künftig entweder in der Flugzeugwartung oder als Pilot arbeiten will. Dem Modellsport bleibt er weiterhin treu: Seine Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2025 in Deutschland – dann allerdings in der Erwachsenenklasse – ist bereits bestätigt.
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