Nehmt euch in Acht vor Leonie!
Junge Lavanttalerin holte im Karate zwei Meistertitel. Sie ist hungrig nach mehr!
Sie wiegt 37 Kilogramm, besucht die Neue Mittelschule in Wolfsberg, spielt auch Basketball, tollt mit ihrem Hund "Lilly" herum und trifft sich gerne mit gleichaltrigen Freunden: Leonie Geiselbacher aus St. Stefan kann aber auch anders: Sie betreibt Shotokan-Karate und hat gerade bei der österreichischen Goju/Shito Ryu Meisterschaft in Wien unter 300 Teilnehmern zweimal Gold geholt. Wie kommt man als 11-jähriges Mädchen zur japanischen Kampfkunst? "Ich war einmal Probetraining, das fand ich cool ...", erzählt Leonie und ihr Trainer, Adolf Zoder, zerstreut Vorurteile: "Karate hat nichts mit Bretterdurchschlagen zu tun", vielmehr stünden Geschmeidigkeit der Bewegung, Aufmerksamkeit, aber natürlich auch Kraftentfaltung im Vordergrund.
Karate bedeutet übersetzt "leere Hände" oder "unbewaffnete Hände", gekämpft wird im Sport kontaktlos, also ohne den Gegner wirklich zu treffen.
Bundestrainer hilft weiter
Längst hat auch Bundestrainer Marco Kassmannhuber ein Auge auf das Lavanttaler Talent geworfen. So fährt Leonie ("Der Papa ist brav Chauffeur") auch regelmäßig nach Feldkirchen, wo die jungen Sportler ("Mein Vorbild ist die Jutta Rath aus Maria Rojach") für das Nationalteam auf internationale Bewerbe vorbereitet werden.
Der Karate Klub Wolfsberg – er feierte heuer sein 40-Jahr-Jubiläum – kann über Nachwuchssorgen nicht klagen. Zoder. "50 bis 60 Aktive finden sich regelmäßig zum Training in der Volksschule St. Stefan."
Zur Sache:
Karate ist die Kampfkunst der "leeren Hände" (übersetzt), kommt aus Japan, hat aber auch chinesische Wurzeln. Gekennzeichnet ist die Sportart durch Schlag-, Stoß-, Tritt- und Blocktechniken.
Farbige Gürtel kennzeichnen die Graduierung des Karatesportlers. Es gibt neun Schüler- und zehn Meistergrade (schwarzer Gürtel). Walter Zoder, der Trainer, verfügt über den fünften Meistergrad.
Nicht nur sportliche Aspekte stehen im Vordergrund, Karate hat auch das Ziel, Geist und Charakter zu trainieren. Auch Respekt und Höflichkeit stehen in den Übungen ganz oben.
Der ideale Zeitpunkt, mit Karate zu beginnen, liegt laut Adolf Zoder bei sechs bis acht Jahren.
In Linz findet im Jahr 2016 die Weltmeisterschaft im Karate aller Stilrichtungen statt. Man hofft auf ein starkes Lavanttaler Team.
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