Lavanttal
Niedrigste Arbeitslosenquote und Rekordhoch bei offenen Stellen

Klaus Leopold, Leiter des AMS Wolfsberg. | Foto: MeinBezirk.at
  • Klaus Leopold, Leiter des AMS Wolfsberg.
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Der Wolfsberger AMS-Bezirkschef Klaus Leopold im Interview über die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Bezirk Wolfsberg.

Zum Tag der Arbeit am 1. Mai haben wir mit dem Leiter des AMS Wolfsberg, Klaus Leopold, über den Status quo am Lavanttaler Arbeitsmarkt und künftige Herausforderungen gesprochen.

Wie hat sich der Arbeitsmarkt im Bezirk in letzter Zeit entwickelt?
KLAUS LEOPOLD: Aufgrund des Arbeitskräftemangels sind Unternehmen gefordert wie selten zuvor. Es gibt eine starke Arbeitskräftenachfrage und gleichzeitig niedrige Arbeitslosenzahlen. Durch die demographische Entwicklung kommt es zur Pensionierungswelle der Babyboomer-Generation, gleichzeitig kommen weniger Junge nach und die Teilzeitbeschäftigung nimmt zu. Daher verzeichnen wir die niedrigste Arbeitslosenquote im Bezirk im Jahresdurchschnitt mit 5,2 Prozent und gleichzeitig so viele offene Stellen wie noch nie zuvor. Derzeit werden im Bezirk Wolfsberg über 1.000 Stellen betreut. Die Lehrstellenangebote haben sich ebenfalls vervielfacht. Auch in diesem Bereich gibt es mehr offene Lehrstellen als Lehrstellensuchende. Ende März hatten wir 1.041 Arbeitslose , alle Personengruppen sind vom Rückgang betroffen.

Für welche Branchen im Bezirk gibt es die größte Nachfrage?
Die größten Nachfragen haben wir im Produktionsbereich wie Metall, Elektro und in der Baubranche.

Was halten Sie von der Vier-Tage-Woche?
Sie wird bei einigen Betrieben im Bezirk schon umgesetzt, hat sich am Arbeitsmarkt noch nicht durchgesetzt. Bei der Mitarbeitersuche können Betriebe dies gut einbringen, um die Dienstgeber-Attraktivität zu steigern. Bei der Suche nach gut qualifizierten Fachkräften kann dieses Argument entscheidend für die Bewerber sein. Zusätzlich könnte sich ein Vorteil bei der Mitarbeiterbindung zeigen, da Arbeitnehmer seltener kündigen, wenn sie mit ihrer Work-Life-Balance zufrieden sind. In Branchen, wo Service und Flexibilität besonders gefragt sind, wird die Viertagewoche jedoch nicht umsetzbar sein.

Was können Unternehmen machen, um leichter Mitarbeiter zu finden und zu halten?
Betriebe müssen sich der Zeit anpassen und sich Fragen im Bereich der Personalwirtschaft stellen. Die Arbeitsbedingungen, die Integration der Mitarbeiter, die ihnen entgegengebrachte Wertschätzung sowie die Arbeitszeitflexibilität spielen hier eine große Rolle. Die Bereitstellung von Kinderbetreuungsplätzen bzw. Kooperationen mit Kinderbetreuungseinrichtungen sind absolute Benefits, mit denen Firmen bei Bewerbern punkten können.

Vorurteil oder Realität: gibt es tatsächlich Menschen, die nicht arbeiten wollen?
Es gibt natürlich Menschen bzw. Arbeitssuchende, bei denen die Motivation zur Arbeitsaufnahme gering ist. Pauschale Arbeitsunwilligkeit kann man aber nur wenigen vorwerfen. Auf alle Fälle sind es weniger, als viele glauben. Aus mangelnden Interesse an einem Stellenangebot kann nicht auf eine generelle Arbeitsunwilligkeit geschlossen werden. Derzeit gibt es viele offene Stellen und damit können Arbeitslose aus mehr Stellen auswählen. Auch geht es in manchen Fällen nicht um komplette Verweigerung, sondern um Unzufriedenheit mit bestimmten Angeboten, wobei diese Jobangebote jedoch zumutbar sind. Das AMS steht im regen Austausch mit Betrieben, wo gegebenenfalls Vereitelungen und Fragen zur Arbeitswilligkeit rasch besprochen werden. Wichtig ist die Rückmeldung der Betriebe, damit bei Vereitelungen auch Sanktionen gesetzt werden können.

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