St. Paul: Regiert bald der Sparstift?

Kritik an seiner Werbestrategie prallt am ?Europaausstellungs?-Organisator Pater Gerfried Sitar (kl. Bild) ab. Foto: Mörth/KK
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In vier Monaten besuchten 70.000 Gäste die „Europaausstellung“. Wenn sich diese Zahl nicht binnen zwei Monaten verdoppelt, muss die Gemeinde einspringen.

Obwohl im Benediktinerstift noch bis 8. November die große „Europaausstellung“ läuft, wundern sich einige, dass es in St. Paul zuweilen mucksmäuschenstill sei. „Es ist schade, dass bei uns im Ort nichts los ist“, klagt etwa Textilwarenhändler Stefan Guetz. „Wir spüren hier überhaupt nichts von der Ausstellung.“
Deshalb fällt es dem Unternehmer – wie so vielen anderen – schwer zu glauben, dass der Organisator Pater Gerfried Sitar bis zum heutigen Datum von rund 70.000 zahlenden Besuchern spricht. Viele mutmaßen, dass die Werbestrategie falsch gewählt wurde oder es bei der Umsetzung an Profis mangelte. Sitar weist Vorwürfe an der von ihm verantworteten Kommunikation für die Europaausstellung vehement zurück: „Bei unserer Werbung ist überhaupt nichts schief gelaufen“, wehrt sich der Pater. Immerhin seien in ganz Kärnten 150 Plakate aufgestellt und 350.000 Folder in Umlauf gebracht worden. Dazu käme noch Werbung in Fernsehen, Rundfunk, Zeitungen sowie eine Tageszeitung als Medienpartner. In der Gemeinde wird kritisiert, dass falsche Schwerpunkte gesetzt und ein Frühstart hingelegt wurden.
Wählerische Touristen
„Ich glaube nicht, dass irgendjemand an uns vorbei gekommen ist, außer die Leute, die ohnehin nichts lesen“, sagt Sitar. „Wir beobachten, dass das Verhalten der Besucher sehr zurückhaltend ist, die Leute überlegen sich genauer als zuvor, wofür sie Geld ausgeben. Es ist immer schwer abzuschätzen, wie viele Besucher letztendlich kommen.“ Darauf, wie viele es noch werden sollen, will sich Sitar aber nicht festlegen. Ebenso wenig lässt er Vergleiche mit den 263.000 Besuchern der Landesausstellung 1991 gelten. „Abgesehen davon, dass damals auch verschenkte Freikarten mitgerechnet wurden, liegen mehr als 20 Jahre dazwischen. Damals florierte die Wirtschaft, heute haben wir eine Krise.“
Alle Möglichkeiten der Werbung außerhalb Kärntens ausgeschöpft will auch die „Kärnten Werbung“ haben: „Über Pressefahrten mit Journalisten bis hin zu Online-Werbung haben wir sehr umfangreich und vielschichtig geworben“, beteuert Werner Bilgram. Doch die angeblich beworbenen Gäste blieben im Sommer vielfach aus.
Apropos Zahlen: Brenzlig werden könnte es noch für den Steuerzahler. Wenn die Besucherzahl von 150.000 plus eine Person bis 8. 11. nicht erreicht wird – immerhin mehr als doppelt so viel wie bis jetzt – muss die Kommune für eine Ausfalls-haftung in der Höhe von 125.000 Euro gerade stehen.
„Die Durchführung der Europaausstellung wäre ohne diese vertragliche Regelung nicht möglich gewesen“, rechtfertigt Bgm. Hermann Primus (SPÖ) das Risiko. Käme die Haftung zum Tragen, müsste dieses Geld mittelfristig in zwei bis drei Jahren abgestottert werden. Das heißt im Klartext: „Wir können uns dann im schlimmsten Fall vielleicht einmal mehr keinen neuen Parkplatz leisten“, folgert er.
Kultur- und Finanzlandesrat Harald Dobernig schließt übrigens jede weitere Förderung seitens des Landes kategorisch aus. „Es sind bereits 4,4 Millionen Euro geflossen“, so sein Sprecher Elmar Aichbichler. Das entspricht übrigens bei 70.000 verkauften Karten fast 63 Subventions-Euro pro Besucher.
Petra Mörth

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