150 Jahre Weltausstellung
Über die Sehnsucht und den Erkundungsdrang
Ob ferne Welten oder ferne Zeiten – Das Unbekannte weckt oft starke Gefühle in den Menschen. Mal nimmt die Faszination überhand, mal die Angst. Doch am meisten lohnt sich der Blick in die Tiefe. Redakteurin Tamara Wendtner hat sich Gedanken über das Jubiläum der Weltausstellung in Wien gemacht.
WIEN/LEOPOLDSTADT. 1873 – die erste Weltausstellung im deutschsprachigen Raum findet in Wien statt. Der Einblick in ferne Welten fesselte die Besucherinnen und Besucher so sehr, wie uns heute die Erinnerungen an eine längst vergangene Zeit.
Hinter einem Sepia-Schleier, für immer in einer Momentaufnahme erstarrt, liegen die Erinnerungen an ein lebhaftes und buntes Schauspiel. Es weckt in vielen von uns die Sehnsucht – und den Drang, zu erkunden. So schön wäre es, könnte man eine Zeitmaschine bauen und Mauserl spielen. In der Stadt innerhalb der Stadt.Faszination der Fremde
Erkundungsdrang und Sehnsucht mussten wohl auch die damaligen Besuchenden der Weltausstellung verspürt haben. Näher als jemals zuvor kam man dort fernen Kulturen und Bräuchen.
Doch auch, wenn der Blick auf so große Ereignisse zur Romantisierung verlockt, die damalige Zeit war keine leichte. Während die einen im Luxus lebten, kamen andere nicht oder kaum über die Runden. Und Fremdes wurde außerhalb von Schauräumen nur äußerst selten geduldet.
Egal, ob auf kultureller, geografischer oder zeitlicher Ebene: Der Bezug der Menschen zur Fremde scheint ein wahnsinnig komplexer zu sein. Man verspürt Faszination, aber Angst. Je nach Bedarf werden ganze Kulturen, Länder oder Epochen romantisiert oder dämonisiert.
Doch eigentlich ist es am spannendsten, die Dinge in ihrer ganzen Fülle und Tiefe zu betrachten und zu erkunden. Wenn wir uns also heute an dieses Spektakel erinnern und sein Jubiläum feiern – schauen wir uns all seine Facetten an. Genießen wir die Faszination, jedoch mit dem gebührenden Respekt vor dieser Zeit in ihrer Ganzheit.
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