Ausstellung: Das Gusshaus auf der Wieden
Wegen geplanter Umbauten konnte das Haus Gußhausstraße 25-27 (4. Bezirk) und sein Innenhof durch archäologische Grabungen und Bauforschungen untersucht werden. Die Ausstellung präsentiert anhand von Plänen und Funden die Ergebnisse dieser Untersuchungen: die Geschichte des Areals, die Baugeschichte des Hauses und die für die Gießverfahren verwendeten Öfen.
Nach dem Ende des Siebenjährigen Krieges erfolgte am 28. Juni 1763 die Grundsteinlegung für ein neues Gusshaus, einen U-förmigen, eingeschoßigen Bau für die Produktion von Kanonen auf der Wieden. Der Gussvorgang erfolgte vorerst im Innenhof des Gebäudes. Neben Kanonen wurde hier unter anderem auch 1807 das Reiterstandbild Kaiser Josephs II. von Franz Anton Zauner gegossen. Es steht seither am Josefsplatz im 1. Bezirk.
1823 wurden in die Werkshallen Reverberieröfen eingebaut. Es handelte sich um Flammöfen, die durch das Zurückstrahlen der Wärme vom Gewölbe der Schmelzpfanne die Hitze erhöhen konnten. Unter der Schmelzpfanne lag ein gewölbter Raum. Dieser und wegführende Gänge sorgten für die notwendige Kühlung.
Mit der Errichtung des kaiserlichen Arsenals im 3. Bezirk verlor das Gusshaus an militärischer Bedeutung. Ab 1853 wurde das Gebäude dem Bildhauer Anton Dominik Fernkorn überlassen. In den nächsten Jahren entstanden hier die wichtigsten Denkmäler der Ringstraßenzeit. Schließlich übernahm Arthur Krupp den Betrieb, der von 1897 bis 1908 den Gussbetrieb über die Berndorfer Metallwarenfabrik fortsetzte. 1928 mussten der Nordtrakt und ein Teil des Osttrakts dem Neubau des Instituts für Schwachstromtechnik weichen.
Eine Ausstellung der Stadtarchäologie Wien in Kooperation mit DENKMALFORSCHER und dem Bezirksmuseum Wieden.
Informationen
Ort: Bezirksmuseum Wieden
1040 Wien, Klagbaumgasse 4, Erdgeschoß
Ausstellungsdauer: 27. November 2015 bis 29. Februar 2016
Öffnungszeiten: Dienstag von 10 bis 12 Uhr und Donnerstag von 18 bis 20 Uhr
(in den Schulferien geschlossen)
Führungen für Gruppen auch außerhalb der Öffnungszeiten nach Vereinbarung unter Tel. (+43) 01 – 581 78 11
Eintritt: frei
Infos: Tel. (+43) 01 – 581 78 11, bm1040@bezirksmuseum.at
und auf www.wien.at/archaeologie
Kooperationspartner:www.denkmalforscher.at
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