Leopoldstadt: Zwei Postämter schließen
In der Filiale Praterstraße werden künftig nur noch Kunden der Bawag ihre Bankgeschäfte erledigen können.- hochgeladen von Christine Bazalka
Die Filialen Praterstraße 68 und Johann-Böhm-Platz sperren zu. Postpartner als Ersatz werden gesucht.
LEOPOLDSTADT. Das Filialnetz der Post wird sich in den nächsten beiden Jahren dramatisch verkleinern. Der Grund dafür ist, dass Bawag und Post, die ja vielerorts gemeinsame Standorte betreiben, getrennte Wege gehen. Die Bawag hat den Kooperationsvertrag mit der Post im Herbst 2017 gekündigt. Das bedeutet, dass bis Ende 2019 Post bzw. Bawag aus den Filialen des jeweils anderen ausziehen.
In Wien gibt es 96 Postfilialen, 42 davon gehören der Bawag, müssen von der Post also geräumt werden, so ein Sprecher der Post.
Suche nach Postpartner
Als einer der ersten erwischt es zwei Filialen im zweiten Bezirk: Die Zweigstellen Praterstraße 68 und Johann-Böhm-Platz 1 wurden zur Schließung angemeldet. Hier ist die Post nicht nur bei der Bawag eingemietet, die Standorte bilanzieren auch negativ. Zugemacht wird frühestens Ende Juni, aber geschlossen werden die Standorte erst, wenn jeweils Postpartner als Nachfolger gefunden wurden, sagt der Sprecher: "Wir hätten am liebsten einen nahtlosen Übergang von der Filiale zum Partner".
Rechtlich notwendig sei das nicht, die Versorgung in Wien ohnehin sichergestellt. Die Filiale Weintraubengasse liegt außerdem nahe an jener in der Praterstraße. Trotzdem setze man auf Postpartner im unmittelbaren Umfeld der zu schließenden Zweigstellen.
Auch Bezirksvorsteherin Uschi Lichtenegger (Grüne) wünscht sich möglichst bald Ersatz: "Mir ist es ein Herzensanliegen, die Leopoldstädter mit den Postservices vor Ort zu versorgen, daher suchen wir mit Hochdruck nach einer Lösung. In den nächsten drei Monaten werden wir gemeinsam mit der Post Alternativen ausarbeiten und es ist mir wichtig, dass die Leopoldstädter keine kilometerlangen Fahrten auf sich nehmen müssen und ihre Postgänge weiterhin im Grätzl erledigen können.“
Postpartner können im Grunde Geschäftstreibende jeder Branche werden, heißt es von der Post. Man braucht einige Quadratmeter Platz für den Schalter und eine Lagerfläche für Pakete. Kundenfreundliche Öffnungszeiten von mindestens 20 Stunden in der Woche sind ebenfalls Voraussetzung. Die Postpartner erhalten einen monatlichen Basisbetrag von 80 Euro, dazu eine Beteiligung am Umsatz, die bei den bestehenden Partnern, so der Post-Sprecher, etwa 18.000 Euro im Jahr ausmache. Wer Interesse daran hat, Postpartner zu werden, kann sich unter 0800 212 212 informieren.
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