Palmenhaus wartet auf Wintergäste
Nach seinem ersten öffentlichen Auftritt als Ausstellungsraum im Sommer 2013, macht sich das Palmenhaus im Augarten für seine heurigen Wintergäste bereit.
320 Quadratmeter ist es groß, mit je einem Kalthaus - das nie mehr als 12 Grad erreichen darf - an seiner linken und rechten Seite mit insgesamt 140 Quadratmetern Grundfläche. Erbaut wurde es vom berühmtesten Glashausbauer der Monarchie, der Firma Griedl um 1880, deren erste Planzeichnungen aus 1863 stammen. Der Auftrag für diesen für die Zeit typischen Bau kam vom österreichischen Kaiserhaus. Übrigens war der Enkel des Errichters Gast bei der Wiedereröffnung, erinnert sich Gerhard Gabler, der für die Burghauptmannschaft, Eigentümer dieses und vieler anderer historisch wertvoller Gebäude zwischen Wien und Innsbruck, die Renovierungs- und Restaurierungsarbeiten vor Ort verfolgte.
Renovierung von Grund auf
"Sämtliche Gläser mussten neu eingeschnitten werden, die Fundamente und die alten Metallbögen und -Profile wurden komplett saniert, an manchen Stellen durch neue unterstützt, dazu kommt eine neue elektrische Belüftung, Innen-Beschattung und Heizung mit Bio-Wärme." Rund drei Jahre hat die Sanierung des Palmenhauses im Augarten gedauert. "Wir wollen sinn- und stilvoll erhalten", erklärt Burghauptmann Reinhold Sahl die Aufgabe seiner Burghauptmannschaft. Im konkreten Fall habe die Restaurierung des Palmenhauses rund 780.000 Euro gekostet, davon alleine 400.000 Euro für die komplexen Schlosserarbeiten an der Glaskonstruktion. "Es ist ein wertvoller Teil unserer Geschichte und Identität, Gebäude wie diese so zu sanieren, dass sie ihre ursprüngliche Aufgabe, aber auch neue, erfüllen können."
Winterquartier und bald auch mehr
Bewirtschaftet wird das Palmenhaus im Augarten wie auch die drei Hektar Pflanzgärten, die übrigens Schönbrunn oder das Belvedere mit Alleebäumchen oder Buxpflänzchen versorgen, von den Bundesgärten. Gerd Koch, Gartenleiter Historische Gärten und Gartendenkmalpflege zur den Aufgaben und künftigen Plänen: "Demnächst werden wieder heikle Pflanzen wie Palmen oder Lorbeer im Palmenhaus eingestellt, die hier überwintern." Ob das Haus dauerhaft für kulturelle Events genutzt werden könne, sei noch nicht entschieden. Ein Antrag auf dauernde Benutzung sei gestellt, Details aber noch offen.
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