Schiffmühlen im Laufe der Zeit
Seit dem Aufkommen des Getreidebaues gibt es Getreidemühlen. Diese bestehen aus zwei Steinen (Mühlsteine) zwischen denen die Körner durch Hin- und Herschieben oder durch rotierende Bewegung des oberen Steines zerrieben werden.
Schiffmühlen wurden erstmals 1450 urkundlich genannt und nahmen auf der Donau eine besondere Stellung ein. Bis zu 60 Schiffmühlen waren gleichzeitig hintereinander im Strom verheftet. Sie haben einst das Mehl für die Kaiserstadt Wien gemahlen.
Mühlen für den Kaiser
In den vielen Seitenarmen der unregulierten Donau waren diese Mühlen am Ufer festgemacht. Viele Mühlen wurden an Müller verpachtet. Im damaligen Hauptarm der Donau, der heutigen alte Donau, gehörten diese Schiffmühlen dem Kaiserhaus. Daher kommt der Ortsname Kaisermühlen.
Eine Schiffmühle besteht aus zwei Holzschiffen, dem Hausschiff und dem Wellschiff. Das Hausschiff beherbergt die Mahlstube und die Wohnung der Müller. Ein sehr breites, unterschlächtiges Wasserrad treibt die Mühle an und die Zahnräder übertragen dann die Kraft auf den Mühlstein.
Das Leben der Schiffmüller war durch ihre körperlich schwere Arbeit sehr beschwerlich. Auch die Naturgewalten wie Hochwässer und Eisstöße haben den Schiffsmüllerfamilien große Probleme gemacht.
Ende 1930
Die Donauregulierung und die aufkommende Konkurrenz durch Dampfmühlen leiteten das Ende dieses Gewerbes ein. 1930 stellten die letzten Schiffmühlen an der österreichischen Donau ihren Betrieb ein.
Seit dem Jahr 2001 gibt es in Orth an der Donau wieder eine Schiffmühle, in der die alte Donautradition der Schiffmüllerei fortgesetzt wird und welche auch besichtigt werden kann.
Erstellt von Ingeborg Haas vom Bezirksmuseum Leopoldstadt
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