Mittelschule
Wiener Lehrer soll rund 40 Opfer missbraucht haben
Ein Lehrer, der mittlerweile verstorben ist, soll mehrere Kinder im Alter von elf bis 14 Jahren sexuell missbraucht haben. Der Fall kam 2019 ins Rollen. Die Ex-Schüler wurden zuletzt von der Bildungsdirektion informiert.
WIEN. Im April 2022 kam eines der größten Missbrauchsskandale der letzten Jahre in Wien ins Rollen: Ein Pädagoge, der mittlerweile verstorben ist, soll mindestens 25 Schüler im Alter von elf bis 14 Jahren sexuell missbraucht haben. Er soll Nacktfotos von den Kindern gemacht und Videos von den Tathandlungen gedreht haben. Anfang der Woche wurde bekannt, dass die Taten nicht nur bei dem Lehrer zu Hause, sondern auch in der Schule in der Leopoldstadt passiert sein sollen. Die BezirksZeitung berichtete – siehe mehr unten.
Hubert Steger, zuständiger Psychologe der Wiener Männerberatung, sagte in einem "Ö1"-Interview am Donnerstag, 22. September, dass es mindestens 40 Opfer – statt der ursprünglichen 25 - geben soll. Laut Steger wandte sich im Frühjahr 2019 ein ehemaliger Schüler einer Neuen Mittelschule (NMS) im zweiten Bezirk an die Männerberatung – als Betroffener von schwerem sexuellem Missbrauch durch den Sportlehrer.
Brief an Ex-Schüler
"Er hat sich dann im Zuge dieses Beratungsprozesses entschieden, dass er eine Anzeige machen möchte – auch in der Annahme, dass noch weitere möglicherweise aktuell Jugendliche betroffen sein könnten", so Steger. Die Männerberatung hat mit dem Opfer die Anzeige vorbereitet und auch zur Polizei begleitet.
Steger sagte auch, dass ein ermittelnder Polizist ihm damals erklärte, "dass es insgesamt circa 40 Betroffene sind, wobei von der Hälfte, von circa 20 Personen, zwar Bilder da waren, die aber nicht Namen zugeordnet werden konnten".
Zuletzt hat die Bildungsdirektion drei Jahre nach der ersten Anzeige beschlossen, alle Ex-Schüler seit dem Jahr 2004 mit einem Brief zu informieren. Der Brief wurde vom Leiter der Untersuchungskommission, die im Vorjahr von der Bildungsdirektion eingesetzt wurde, gezeichnet. Im Schreiben werden die Schüler über das Vorliegen von im Raum stehenden Übergriffen aufmerksam gemacht.
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