7. April 2016: Praterstern darf nicht Chicago werden
Der Praterstern sei gefährlich, so tönt es. Obdachlose und Betrunkene nehmen den Platz in Beschlag, so dass man sich kaum noch vorbeitraut. Also verlangen FPÖ und ÖVP ein Alkoholverbot.
Damit wären wir wieder beim Chicago-Slogan: Wien darf nicht Chicago werden, plakatierten die Blauen in den 1990er Jahren. Nun scheinen sie eine Kehrtwende vollzogen zu haben. Schließlich ist das Chicago der 1930er Jahre berühmt-berüchtigt für die Diebsbanden und Mafia-Vereine, die erst durch die Prohibition, das Alk-Verbot, groß wurden.
Doch nun ernsthaft: Wie soll ein Alkoholverbot wirken? Dann dürfte man das Achterl im Geschäft trinken und nur besoffen am Platz herumwanken. Ist auch keine wirkliche Besserung.
Und den billigen Alk vom Billa, den muss man halt im Supermarkt auf ex vernichten. Damit wäre die gleiche Wirkung schneller und mit weniger Geld erreicht. Und die Schlauen brauchen sich den Vodka nur in eine neutrale Plastikflasche leeren, noch besser in eine Mineralflasche. Den Unterschied zwischen Alk und Mineral sehen Polizisten schließlich nicht. Und kosten werden sie aller Voraussicht nach auch nicht.
Verlierer wären die Passanten und Anrainer, denn sie dürften ihr Bier oder ihren Wein nicht einmal in der Tasche über den Platz tragen. Alkholverbot klingt gut, bringt aber keine Lösung. Das musste auch die USA in den 1930ern einsehen.
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