Makers
Dinge selbst herstellen

- 29.12.2020 mein 3D Drucker bei der Arbeit - im Hintergrund das Buch von Chris Anderson
- hochgeladen von Helmut Gring
Genauso wie es bereits Chris Anderson in seinem Buch "Makers" im Jahr 2012 vorhergesagt hat, ist es bereits seit einiger Zeit möglich einen 3D Drucker unter 500 € anzuschaffen.
Praktisch kann damit jedes beliebige Objekt (Körper), das sich auf dem Druckerbett ausgeht, produziert werden.
Bei Material und Druckverfahren kann man wählen.
Da gibt es auch schon Drucker, die aus Schokolade beliebige Objekte für Verzierungen und zum Essen produzieren können.
Mir kommt vor, dass hier gerade wieder eine technische Revolution anläuft, so wie es bei der Einführung der Personal Computer war.
Als sich jetzt für mich die Gelegenheit ergab, so einen gebrauchten und komplett eingestellten 3D Drucker anzuschaffen, habe ich nicht lange überlegt.
Im Internet gibt es zahlreiche Hilfestellungen und auch fertig konstruierte Objekte ( z.B. https://www.thingiverse.com/) können als "open source" heruntergeladen und dann selbst produziert werden.
Das ist also das "Internet der Dinge" wie es im Buch von Chris Anderson angesprochen wird.
Der Begriff scheint mir etwas unglücklich gewählt zu sein, weil man üblicherweise darunter die Kommunikation von Geräten über das Internet versteht.
Obwohl es viele verschiedene 3D Druckverfahren gibt, haben sich für den Heimanwender hauptsächlich das Extrusions- Verfahren (Kunststoff Filamente werden erhitzt und schichtweise aufgetragen) und das Stereolithographie (SLA) Photopolymer (Kunstharz wird mit Laser ausgehärtet) durchgesetzt.
Mein Drucker arbeitet mit dem Extrusions Verfahren (Stereolithographie dürfte eine Geruchsbelästigung sein).
Es gibt für meinen Drucker verschiedene Kunststoffe als Filament (schaut aus wie eine Drahtrolle). Am gebräuchlichsten dürfte PLA (Polylactid) sein.
Das ist ein nicht natürlich vorkommender Polyester, der über eine mehrstufige Synthese aus Zucker hergestellt wird.
In industriellen Kompostieranlagen ist der Stoff biologisch abbaubar und kann in einem Temperaturbereich von -10° C bis +40° C verwendet werden.
Er hat eine hohe mechanische Festigkeit versprödet aber bei UV Strahlen.
Das scheint ideal zu sein, um erste Erfahrungen mit dieser Technologie zu machen.
Aus dem "Drahtmodell" der Konstruktion (stl Files) muss man mit der sogenannten "slicer software" einen Produktionsablauf des Objekts erstellen.
Solche Programme gibt es als Freeware im Internet (z.b. Ultimaker Cura) und ich habe es zunächst mit den Standardeinstellungen versucht.
Es wird ein Ergebnis produziert, aber es entspricht oft nicht den Erwartungen, und man lernt die Optionen des Programms einzusetzen.
Da der Kunststoff bei der Produktion schrumpft muss man den Gegenstand oft prozentuell leicht vergrößern um die richtigen Maße zu produzieren.
Auch die Füllung innerhalb des Körpers und etwaige Stützstrukturen müssen angepasst werden.
Die Produktion eines Gegenstands braucht auch seine Zeit, wenn man in hoher Auflösung druckt.
Gleich nach meinen ersten Erfahrungen wurde ich auch schon von meiner Familie mit Aufträgen versorgt.
Ich produzierte Teile für ein Kugelspiel und Lehrmaterial für den Physikunterricht.
Als ich das dann einigermaßen zur Zufriedenheit erledigt hatte, versucht ich mit einer freien CAD Software einen Gegenstand zu produzieren.
Auch mit der 3D Builder App, die Teil von Windows 10 ist, scheint das zu funktionieren.
Ich habe das aber mit der für private Zwecke freien Software Autodesk Fusion 360 versucht.
Mein erstes Werk war eine Aufhängung für meine Wasserwaage in meiner kleinen Werkstatt.
Ich glaube es werden noch viele andere Teile folgen.
Es ist auch möglich mit einfachen Fotografien eines Gegenstandes ein "Drahtmodell" zu erzeugen und dieses dann mit der CAD Software zu überarbeiten.
Das Gebiet ist weit und wahrscheinlich werde ich noch viele Gegenstände ausdrucken.
Allerdings sollte man auch Vorkehrungen gegen den Feinstaub und bei der Stereolithographie auch gegen den Geruch treffen (HEPA Filter und/oder Absaugung).
Es gibt schon Studien (z.B. von Rodney Weber und seine Kollegen), die berichten, dass die Emissionen aus 3D-Druckern schädlich für die Lunge sind.
Wo viel Licht ist, da ist auch viel Schatten!
Weiter Infos:
Makers
Das Internet der Dinge
die nächste industrielle Revolution
von Chris Anderson (Autor), Sigrid Schmid (Übersetzer)
Original: Makers. The new Industrial Revolution
2012 by Chris Anderson
2013 Carl Hanser Verlag München
ISBN : 978-3-446-43482-0
Neuauflage:
Herausgeber : Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG; Neuauflage, Nachdruck 2017 (28. Januar 2013)
Sprache: : Deutsch
Taschenbuch : 286 Seiten
ISBN-10 : 3446451544
ISBN-13 : 978-3446451544
Abmessungen : 14.2 x 1.9 x 21.7 cm
Atmosphärenforscher Rodney Weber und seine Kollegen sind der Frage nachgegangen, wie schädlich Emissionen aus 3D-Druckern für die Lunge sind.
https://healthcare-in-europe.com/de/news/last-fuer-die-lunge-wie-gefaehrlich-sind-emissionen-von-3d-druckern.html






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