Leopoldstadt: Das war das Tanzlokal "Zum Sperl"
Das Tanzlokal „Zum Sperl“ befand sich in der heutigen Kleinen Sperlgasse 2c. Vorbesitzer des Lokals war seit 1701 Johann Georg Sperlbauer, der hier das Wirtshaus „Zum Sperlbauer“ betrieb. Von ihm leitet sich der Name „Zum Sperl“ ab.
Tanz zu Strauss-Melodien
1802 führte Johann Georg Scherzer, der mit einer Enkelin Johann Georg Sperlbauers verheiratet war, das Lokal. Er kaufte es im Jahr 1806 und baute es im Folgejahr grundlegend um. Er erweiterte die Gassenfront, legte im hinteren Teil einen Gastgarten an und baute einen Tanzsaal.
Das Etablissement zählte zu den beliebtesten Vergnügungsstätten Wiens und namhafte Künstler der Zeit, wie Johann Strauss Vater traten dort auf.
1834 erweiterte Scherzer das Gebäude um einen weiteren Ballsaal, den Fortuna-Saal. 1835 übernahmen Scherzers Söhne das Lokal und ließen es 1839 im Stil Pariser Säle renovieren.
Die Halbwelt übernahm die Überhand
1857 verkaufte Scherzer das Lokal kurz vor seinem Tod an den Vergnügungsunternehmer Daun. Das Lokal verkam in den folgenden Jahren zu einem Treffpunkt der Halbwelt. 1873 wurde das Lokal geschlossen und abgerissen. An seiner Stelle entstanden 1876/77 das kommunale Gymnasium auf der Sperlrealität und 1898 das k.k. Staatsgymnasium.
© Helen Schmitt- Lohmann vom Bezirksmuseum 2
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