Fünf unterhaltsame Hühner im Pensionisten-Wohnhaus Prater
Die Hennen Susi, Poldi, Mira, Grete und Lene sind vor Kurzem ins Pensionisten-Wohnhaus Prater gezogen.
LEOPOLDSTADT. Der Garten des Pensionisten-Wohnhauses Prater in der Engerthstraße ist großzügig angelegt: Es finden sich ruhige Plätze zum Entspannen, Tische zum Plaudern, viel Grün und sogar ein Teich mit Koi-Fischen. Seit wenigen Wochen ist der Garten noch um eine Attraktion reicher: In einer Ecke gibt es einen Hühnerstall mit fünf schwarzen Hennen.
„Es sind so schöne Tiere“, schwärmt Bewohnerin Ingrid Grünauer – das findet nicht nur sie, auch für ihre Enkelkinder zählt ein Besuch beim Hühnerstall neuerdings zu den Highlights. „Viele Bewohner haben sich mit den Tieren sofort angefreundet“, sagt die Leiterin der Abteilung Betreuung, Petra Sallaba. Die Hennen können auch lange zurückliegende Erinnerungen wachrufen: Viele ältere Menschen haben früher selbst Hühner gehalten. „Da gibt es dann zwei Lager“, sagt Sallaba, „die einen wollen sich mit ihrem Wissen in die Pflege der Tiere einbringen, die anderen sagen ,Lasst mich mit den Hendln in Ruh, damit hab ich früher genug Arbeit gehabt’ – was ich natürlich auch verstehe.“ Geplant sei aber schon, dass Aufgaben rund um die Hühnerpflege mit der Zeit von den Bewohnern übernommen werden. Auch die Eier der von einem Biohof stammenden Hennen werden bereits verkocht. „Gestern haben wir Börek damit gemacht“, erzählt Ingrid Grünauer. Gegessen sollen die Tiere übrigens nicht werden.
Ein kleiner Zoo
Im Haus Prater gibt es bereits viel positive Erfahrung mit tiergestützter Therapie. Sallaba selbst hat eine Therapiehündin, die sie täglich mitbringt, einmal in der Woche kommen mehrere Therapiehunde ins Wohnhaus. Auch Kaninchen und Meerschweinchen sind regelmäßig zu Gast. Der Kontakt mit Tieren entspannt, macht froh, und kann auch – etwa durch das Senken des Blutdrucks und des Stresspegels – die Gesundheit fördern. Wenn es nach Sallaba geht, könnte der Zoo des Hauses durchaus noch anwachsen: „Vielleicht bekommen wir als nächstes ja eine Ziege“, lacht sie.
Für jene unter den etwa 380 Bewohnern, die mit Tieren nichts anfangen können, gibt es im Haus übrigens noch zahlreiche andere Angebote: vom hauseigenen Chor über die Bastelgruppe bis zu Gymnastik und wöchentlichem musikalischem oder kulturellem Programm. Auch Unterstützung im Alltag können die Bewohner je nach Bedarf in Anspruch nehmen. „Bei uns gilt: Jeder kann, aber niemand muss“, sagt Sallaba.
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