Entsiegelung in Liesing
Die Sterngasse wurde mit neuen Bäumen zur Allee
Entsiegelung in Inzersdorf: In der Sterngasse wurde der neue Mittelstreifen mit Bäumen bepflanzt.
WIEN/LIESING. Was hat Inzersdorf mit amerikanischen Vorstädten zu tun? Da wie dort sind die Straßen breit und die Distanzen lang. In der Sterngasse wird die Straßenbreite zwischen Richard-Strauss-Straße und Pfarrgasse nun aber reduziert – Entsiegelung ist angesagt.
So wurde die bisher asphaltierte Sperrfläche zwischen den Richtungsfahrbahnen nun zu einem rund vier Meter breiten Grünstreifen mit neu gepflanzten Bäumen – damit wurde das erste Drittel der Sterngasse nun zur Allee. Die neun neuen Platanen sind mit rund fünf Metern bereits jetzt deutlich höher als vergleichbare Baumpflanzungen in Wien und können in Zukunft Wuchshöhen von mehr als 25 Metern erreichen.
"Durch die Baumpflanzungen sowie die Grüngestaltung des Mittelteilers wird in der Sterngasse zukünftig für etwas Abkühlung in den heißen Monaten gesorgt", freut sich Bezirksvorsteher Gerald Bischof (SPÖ) über die Entschärfung des Inzersdorfer Hitze-Hotspots.
Bezirksvize Patrick Gasselich (ÖVP) findet es "erfreulich, dass jetzt erste Schritte gesetzt werden, um Betonwüsten endlich zu bekämpfen". Elke Schlitz (Grüne) sagt, dass Liesing "zwar zu den grünsten Bezirken gehört, doch es gibt noch viel Luft nach oben". Roman Schmid (FPÖ) möchte "weniger freie Flächen verbauen und diese dafür mit Bäumen begrünen". "Wer heute Bäume pflanzt, unter deren Schatten er nie sitzen wird, hat verstanden, was nachhaltiges Handeln ist", so Christoph Pramhofer (Neos). Ernst Paleta (Pro23) "hätte gerne noch zwei Nullen hinter den neun Neupflanzungen".
Zwetschken in Inzersdorf
Neupflanzungen gibt es auch im nahen Draschepark. Rund 1.000 neue Bäume und Sträucher am unterirdischen Speicherbecken „Gelbe Haide“ wurden dort aber bereits vor zwei Jahren gesetzt – zu Herbstbeginn konnten erste Äpfel, Birnen und sogar Zwetschken von Parkbesuchern geerntet werden. "Die neue Bepflanzung bietet auch einen Rückzugs- und Lebensraum für viele Tierarten am Liesingbach", weiß Bezirksvorsteher Bischof.
Sowohl in der Sterngasse als auch im Draschepark wurde jeweils im Herbst angepflanzt. "Bis etwa Ende November ist die beste Pflanzzeit für winterharte Gewächse", ist von der MA 42 – Wiener Stadtgärten zu hören. "Während die Pflanzen oberirdisch eine Wachstumspause einlegen, bilden sie neue kräftige Wurzeln aus – die Bodenwärme bietet dazu optimale Bedingungen."
Detail zum Schluss: Platanen entstanden um 1650 mittels einer Kreuzung aus amerikanischen und morgenländischen Platanen. So hat die Sterngasse auch als Platanenallee immer noch viel mit amerikanischen Vorstädten zu tun.
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