Klimawandel
Pappelteich in Liesing trocknet aus
Trockenheit und Klimawandel: Der Pappelteich versumpft und scheint nicht mehr zu retten zu sein.
LIESING. Der Liesinger Pappelteich ist eines der Lieblingsplatzerl von Toni Faber. Und auch andere "Geschöpfe Gottes", wie sie der Dompfarrer wahrscheinlich nennen würde, fühlen sich hier wohl: Seerosen, Amphibien und Fische sieht man hier – besser gesagt: hat man bis vor Kurzem hier noch gesehen.
Jetzt ist Schluss damit. Denn der Pappelteich versumpft. Der vergangene Sommer war der trockenste seit Beginn der Aufzeichnungen. Der Klimawandel zeigt seine verheerenden Auswirkungen auch im Kleinen. Das bekommt auch der beliebte Erholungsort im Maurer Wald zu spüren. Ein trauriger Anblick bietet sich einem mittlerweile, wenn man dort spazieren geht: Die Seerosen sind weg, ein grauer Matsch, wo früher die Heimat von Amphibien und Wasserpflanzen war, ist geblieben.
"Der ehemals wunderschöne Pappelteich, der sich durch seine Fauna und Flora ausgezeichnet hat und eine Augenweide war, hat sich mit den Jahren zu einem Schandfleck entwickelt", klagt Elisabeth Holecek, die in der Nähe des Teiches wohnt.
Keine Wasserversorgung
Wolfgang Stark, ebenfalls Anrainer des Teiches, schreibt der bz: "Vielleicht könnten Sie veranlassen, dass hier bei der Wasserversorgung des Teiches nachgeholfen wird, da es, wie es scheint, im Sommer zu wenig geregnet hat. Nicht nur die Seerosen, auch die Lurche und Frösche werden es Ihnen danken."
Doch der Versuch, dem Teich mit einer Ladung Wasser zu neuem Leben zu verhelfen, ist gescheitert. "Wir haben im Sommer Gespräche mit der Wasserabteilung der Stadt Wien geführt", so Wolfgang Ermischer aus dem Büro von Bezirkschef Gerald Bischof. Doch diese seien erfolglos geblieben.
Zu wenig Regenwasser
Der Pappelteich ist kein natürlicher Teich. Er ist ein Betonbecken, das früher als Pferdetränke verwendet wurde. "Das bedeutet, dass er nicht über das Grundwasser gespeist werden kann", erklärt Wolfgang Ermischer. Auch mit der Feuerwehr habe man Gespräche darüber geführt, ob es denn möglich sei, den Teich mit Wasser zu füllen.
Doch auch hier bekam der Bezirk eine Absage. Denn der Pappelteich wird ausschließlich von Regenwasser gespeist. Im Klartext: Der Teich wird, wenn es weiterhin wenig regnet und sich das Klima so rasch verändert wie bisher, verlanden. "Dann wird es den Pappelteich einfach nicht mehr geben", bringt es Ermischer auf den Punkt.
Ein Hoffnungsschimmer bleibt: Am unteren Ende des Teiches wurde ein Biotop angelegt, damit die "Geschöpfe Gottes", zumindest die Amphibien, eine kleine Überlebenschance haben.
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