MA 48-Chef
Simas Ehemann hat Kleingartenparzelle in Wien gepachtet
Laut einem Bericht hat der Ehemann von Stadträtin Ulli Sima (SPÖ), MA 48-Chef Josef Thon, eine 100m2-Parzelle am noblen Steinsee in Liesing gepachtet. Es gab keine Rabatte und keine Umwidmung, heißt es aus Simas Büro.
WIEN. Gefühlt jeden Tag gibt es eine neue Schlagzeile in der Causa "Kleingarten". Nachdem der Kleingarten-Deal von Donaustadts Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy (SPÖ) den Stein ins Rollen brachte, wurde bekannt, dass auch weitere SPÖ-Gesichter in der Causa verwickelt sind. Die Liste ist lang: Julia Lessacher (stellvertretende Bezirksvorsteherin Mariahilf), Astrid Rompolt (sitzt im Landtag und Gemeinderat), Petra Bayr (Nationalratsabgeordnete) und auch Ottakrings Bezirkschef Franz Prokop. MeinBezirk.at berichtete:
Und jetzt gibt es einen weiteren Namen auf der Liste: Josef Thon, MA 48-Chef und Ehemann von Stadträtin Ulli Sima (SPÖ, Innovation, Stadtplanung & Mobilität). Laut "oe24.at" ist Thon Pächter einer Kleingartenparzelle am Steinsee im 23. Bezirk in der Anton Baumgartner Straße.
Dies bestätigte das Büro von Sima laut dem Bericht: "Er (Josef Thon, Anm.) hat das Grundstück seit 2019 zu ortsüblichen Konditionen gepachtet, nie gekauft". Laut Sima handelt es sich dabei nicht um einen Kleingarten. Es sei kein Bauland, sondern Grünland mit Badehüttenwidmung, wofür es keine Rabatte und keine Umwidmung in irgendwelcher Form gegeben habe.
Außerdem teilte man mit, dass auf dem 100 m2 großen Grundstück eine 30 m2 große Hütte stehe, die nur im Sommer benützbar sei, weil es keine Widmung für ganzjähriges Wohnen gebe. Und: Thon sei jahrelang auf der Warteliste des Kleingartenvereins gestanden, teilte man mit.
Eine MeinBezirk.at-Anfrage an Simas Büro blieb bis Mittwochabend, 27. September, unbeantwortet.
Babler für volle Aufklärung
Im Bericht ist zu lesen, dass in diesem Kleingartenverein eine "auffällig SP-nahe Promi-Dichte von Bankern über Künstler bis hin zu Funktionären von Partei, Gewerkschaft und Arbeiterkammer" herrsche und der Steinsee als "Rotes Meer" scherzhaft genannt wird.
Simas Büro teilte noch am Montag mit, dass jenes Widmungsverfahren in dem Wiener Kleingartenverein (KGV) Breitenlee, wo Donaustadt-Bezirkschef Nevrivy 2020 ein Grundstück gekauft hat, korrekt abgewickelt wurde. Es gab "keinen auffälligen Verlauf", da alle nötigen Parameter für eine Umwidmung erfüllt waren. Und das Verfahren sei ohne Einflussnahmen durchgeführt worden - siehe unten.
Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) sagte gegenüber "ORF Wien", dass Landesparteisekretärin Barbara Novak mit den "betroffenen Personen" Gespräche führen wird - "und dann wird darüber entschieden, wie weiter verfahren wird". Landesparteichef Andreas Babler war noch deutlicher: "Aufarbeitung, genaue Auflistung, wer was wann gewusst hat und was getan hat. Und dann muss es natürlich Konsequenzen geben, wenn da was rauskommt".
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