EVN
111 Jahre alter Isolator ist neuer Ausstellungs-Star in Wienerbruck
Im EVN Kraftwerk Wienerbruck laufen derzeit die Vorbereitungen für die neue Ausstellung „Menschen, Natur, Technik“, die ab Juni zu sehen sein wird. Im Mittelpunkt dieser Ausstellung wird sowohl die Geschichte als auch die Gegenwart des Kraftwerkausbaus stehen. Kuratorin Iva Hattinger konnte ein besonderes Sammlerstück für die Ausstellung gewinnen.
REGION. Als die Mariazeller Bahn im Jahr 1911 vom Dampf- in den elektrifizierten Betrieb überging, wurde am Bahnhof Gösing ein weißer Isolator (Bauteil, welches den Stromfluss zwischen elektrischen Leitern verhindert) in jene Industrieleitung eingebaut, welche den Strom für die Bahn, die Gemeinden und die Industriekunden bis nach St. Pölten übertrug. Insgesamt 93 Jahre lang blieben die Leitungen und Isolatoren größtenteils unverändert, bis sie durch die Entkopplung der allgemeinen Stromversorgung vom Bahngestänge im Jahr 2004 ihren Aufgabenzweck für die EVN verloren.
Ehrenplatz in Wienerbruck
Manfred Karner, ein ehemaliger Mitarbeiter des Hochspannungstrupps der EVN, baute den weißen Isolator schließlich im Jahr 2009 eigenhändig ab, rettete ihn vor der Entsorgung und nahm das Originalstück aus dem Jahr 1911 in seine persönliche Sammlung auf. Eine Besonderheit der Mariazeller Bahn war nämlich, dass bis zur ihrer Übernahme durch die NÖ Bahnen in 2010 die EVN für die Erhaltung der Bahn- und Industriestromversorgung zuständig war. #%„Mir geht es darum, dass die Geschichte der Mariazeller Bahn und der Wandel der elektrischen Anlagen gezeigt werden“, so Karner. Aus diesem Grund hat sich der Pensionist, welcher 40 Jahre lang im Hochspannungstrupp tätig war, dazu entschlossen, das historische Stück an das Schaukraftwerk Wienerbruck zu übergeben. Dort wird der Isolator in der neuen Ausstellung nun einen Ehrenplatz einnehmen.
Die "grüne" Energie
Das Speicherkraftwerk Wienerbruck erzeugt seit 111 Jahren erneuerbare Energie für die Region. „Der Bau des Kraftwerks war eine Höchstleistung der damaligen Ingenieure, die von hier aus für die Elektrifizierung der Haushalte, Betriebe und des Verkehrs in der Region sorgten“, so Stefan Zach, der sowohl als Unternehmenssprecher der EVN als auch als gelernter Historiker Freude an historischen Kleinwasserkraftwerken hat. „Als Speicherkraftwerk dient es vor allem der Spitzenlast-Abdeckung. Wenn kurzfristig – etwa mittags – mehr Strom benötigt wird, kann dieser in Speicherkraftwerken wie Wienerbruck bedarfsgerecht produziert werden. Insgesamt erzeugt die Anlage Strom für rund 7.000 Haushalte in der Region“, so Zach.
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