Absolute Sicherheit ist nicht möglich
Traisens EDV-Experte Edwin Schmidberger gibt Bezirksblätter-Lesern Tipps für sicheres Surfen im Netz.
BEZIRK (mg). Neben unzähligen Gefahren durch Datendiebstahl, Manipulation von Benutzerprofilen oder Versuchen, durch gefälschte E-Mails an Benutzerdaten zu kommen, finden immer neue Bedrohungen ihren Weg zum Firmen- oder Heimcomputer.
Vorsicht im Netz
"Grundsätzlich sollte man gut überlegen, wo und an wem die E-Mail-Adresse weitergegeben wird. Bei sorglosem Umgang mit der persönlichen Adresse landet diese früher oder später auf einer Mailingliste und los geht es mit unerwünschter Post", erklärt Edwin Schmidberger. Der wichtigste Faktor in diesem Zusammenhang sei nicht der Virenschutz, die Firewall oder das teuerste Security-Programm. "Selbst teuerste Software auf einem Heimcomputer kann einen Angriff nicht verhindern, wenn der Benutzer bei einer E-Mail trotz Warnungen neugierig den Anhang zu öffnen versucht", so der Traisner.
Bedrohungen sind vielfältig
Ob das jetzt vermeintliche Zustellungen von Paketdiensten wie DHL oder UPS, Rechnungen von der Telekom oder angedrohte Kontosperren bei Amazon oder eBay sind, alle diese gefälschten E-Mails verfolgen nur ein Ziel: unbemerkt unerwünschte Programme, etwa Trojanische Pferde, auf dem Computer zu installieren. "Diese versteckten Programme spionieren dann den gesamten Inhalt der Festplatte nach brauchbaren Daten aus und übermitteln diese an Kriminelle irgendwo im Internet", warnt Schmidberger. Eine andere Gruppe von Schadprogrammen lege den Computer lahm, mache Daten unbrauchbar. Im gleichen Augenblick gehe eine Zahlungsaufforderung ein, damit die Sperre wieder aufgehoben wird, was selbstverständlich nie passiert. Das Geld ist unwiederbringlich weg.
Gesunder Menschenverstand
"Hinterfragen Sie kritisch und mit Bedacht, wer Ihnen da jetzt ein Gewinnspiel oder eine 'seriöse' Geldvermittlung anbietet. Seien Sie skeptisch und löschen Sie E-Mails unbekannter Absender ungelesen!", empfiehlt Schmidberger. Gefälschte oder gefährliche E-Mails erkenne man oft bereits an der Betreffzeile, an schlecht übersetzten Inhalten oder an einem Dateianhang, der auf irgendetwas "Wichtiges" oder ein verlockendes Bild hinweist. Auf keinen Fall solche Datei-Anhänge öffnen! Manche Fälscher, besonders solche, die aus dem deutschsprachigen Raum kommen, verfassen immer öfters nur schwer erkennbare Kopien, die bekannten Geldinstituten oder Telefondienstanbietern sehr ähnlich sind.
Genau hinsehen
"Hier gilt besonders häufig:
Bekommen Sie von diesem Anbieter wirklich regelmäßig E-Mails? Wenn ja, vergleichen Sie den Aufbau und den Inhalt! Steht im Text Ihr voller Name? Wenn dort beispielsweise 'Sehr geehrter Benutzer' steht, wird die Nachricht wahrscheinlich nicht von Ihrem Anbieter sein", erklärt der EDV-Experte. Im Zweifelsfall gelte immer: den gesunden Menschenverstand einschalten, die natürliche Neugier überwinden und lieber eine E-Mail zu viel löschen als eine zu viel öffnen! Sollte trotzdem der Fall eintreten und ein Nutzer von kriminellen Machenschaften betroffen und geschädigt worden sein, sollte sofort die Meldestelle Cybercrime im Bundesministerium für Inneres, Bundeskriminalamt, informiert werden. Bei der Meldestelle Cybercrime können auch Probleme zu Identitätsdiebstahl in Social Networks wie Facebook oder LinkedIn gemeldet werden. "Natürlich können Sie auch an jeder Polizeidienststelle eine Anzeige machen, die selbstverständlich vertraulich behandelt wird", rät Schmidberger.
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